Bezirk Spittal
Corona-Krise trifft Frauen härter
Die Corona-Krise trifft vor allem Frauen, das zeigen aktuelle Zahlen des Arbeitsmarktservices in Spittal.
BEZIRK SPITTAL. Die Arbeitslosenzahlen in Österreich sind hoch, wie schon lange Zeit nicht mehr. Schuld an der Misere ist der Corona Virus und die Folgen des Shutdowns. Im Bezirk Spittal waren mit Ende Mai 2020 4.532 Menschen beim Arbeitsmarktservice arbeitssuchend gemeldet. „Das sind um 1.878 Personen mehr als zum selben Zeitpunkt vor einem Jahr“, berichtet Johann Oberlerchner, Bezirksstellenleiter des AMS in Spittal. Das weibliche Geschlecht ist von der aktuellen Corona-Krise besonders stark betroffen, wie aktuelle Zahlen des Arbeitsmarktservice Spittal unterstreichen: Unter den 4.532 Arbeitslosen sind 2.777 Frauen, dies entspricht einen Anteil von 61,3 Prozent.
1.251 Frauen mehr arbeitssuchend
Gegenüber dem selben Zeitpunkt des Vorjahres stieg die Zahl der Arbeit suchenden Frauen sogar drastisch an: Gleich um 1.251 Frauen mehr als noch im Mai 2019 suchen derzeit in Oberkärnten einen Job. Das ist eine Steigerung von 82 Prozent! Zum Vergleich: Bei den Männern waren heuer mit Ende Mai 1.755 Personen arbeitssuchend. Beim starken Geschlecht gibt's gegenüber Mai 2019 ein Plus von 627 zusätzlichen Arbeitslosen. Das bedeutet ein Plus von 35,7 Prozent. „Vor Corona waren wir auf einem guten Weg. In unserer Region sind viele saisonal beschäftigt, diese Personen hat es in dieser Situation nun besonders stark getroffen“, erzählt der AMS-Chef.
Betroffene Berufsgruppen
"Stillstand" herrschte allen voran im Tourismus und Fremdenverkehr. Aber auch Reinigungskräfte, Bürokräfte, Handel und Dienstleistungssektor waren betroffen. Bei den Männern hingegen wirkte sich „positiv“ aus, dass Bau und Nebengewerbe rasch wieder ihren Betrieb aufgenommen haben. Mittlerweile geht es auch im Fremdenverkehr aufwärts: Köche und Co. sind wieder gefragt.
Alter spielt Rolle
Die Corona-Krise und die damit verbundende Arbeitslosigkeit machte - im Oberkärntner Raum - vor keinem Alter halt: Bei den bis 25-Jährigen gibt es bei beiden Geschlechtern ein Plus von 65 bis 70 Prozent. Anders verhält es sich bei den Über-50-Jährigen: Hier sind Frauen mit +80,2 Prozent gegenüber den Männern mit +45% viel stärker betroffen.
Weniger offene (Lehr)stellen
Beim Arbeitsmarktservice in Spittal sind 485 offene Stellen vorgemerkt. Das sind 261 Stellen beziehungsweise 34,99% weniger als vor zwölf Monaten. Durch die Corona-Krise werden heuer natürlich weniger Leute gesucht, daher werden auch weniger Jobs angeboten. Im Tourismus sind 181 offene Stellen verfügbar. Offene Lehrstellen sind momentan 94 ausgeschrieben. Gesucht wird hier allen voran in den Branchen Tourismus, Handel, Elekto und Holzverarbeitung. Jugendlichen, die eine Lehre anstreben, empfiehlt Oberlerchner in sich zu gehen und eine Lehre und einem Beruf ihres Interesses zu wählen. Dieser Schritt dient dem beruflichen Weiterkommen stets am meisten. Und aufgepasst: Firmen, wie RHI Magnesita, Hasslacher Norca Timber, P&G oder Tourismus- sowie Klein- und Mittelbetriebe im Bezirk suchen immer wieder fleißige Arbeitskräfte.
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