"Der Rest ist für Sie"
Fallen Trinkgelder in der Gastronomie weniger aus?

Julia Hössl führt das Café Moca am Neuen Platz in Spittal. Sie sieht aktuell keinen Rückgang beim Trinkgeld. "Im Gegenteil, die Leute sind sehr großzügig", betont sie. | Foto: RegionalMedien
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  • Julia Hössl führt das Café Moca am Neuen Platz in Spittal. Sie sieht aktuell keinen Rückgang beim Trinkgeld. "Im Gegenteil, die Leute sind sehr großzügig", betont sie.
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Aktuell steigende Kosten sowie Personalmangel machen es den Gastronomiebetrieben nicht leicht...

SPITTAL. Beeinflussen aktuelle Krisen auch die Höhe des Trinkgeldes? Wir haben im Bezirk recherchiert.

Restaurant Zellot & The Satisfactory

Im Restaurant Zellot sowie The Satisfactory in Spittal erkennt man aktuell keinen Zusammenhang zwischen Inflation und Trinkgeld. „Was man aber merkt ist, dass sich das Konsumverhalten über die letzten Jahre stark verändert hat. Die Leute verweilen nach dem Essen nicht mehr wirklich an der Bar und bestellen demnach nicht mehr so viele Getränke zum Essen“, so Dragan Ramljak. Wenn weniger konsumiert wird, beeinflusst dies demnach auch das Trinkgeld. „Aber dass die Trinkgelder an sich weniger werden, können wir hier keineswegs bestätigen. Die Leute sparen in Zeiten wie diesen wo anders, aber sicher nicht beim Trinkgeld“, sagt man aus Erfahrung. Zudem weiß das Personal im Zellot und The Satisfactory, dass die Kunden die Lokalität wegen dem Ambiente, der Qualität der Speisen sowie der Vielfalt und Einzigartigkeit aufsuchen. Das alles sind Faktoren, die in die Höhe des Trinkgeldes miteinfließen. Auch im Vergleich zur Bar- und Kartenzahlung spürt man hier keine Auswirkungen auf das Trinkgeld. "Bares ist natürlich Wahres, aber die Leute sind, wenn sie mit Karte zahlen, keineswegs weniger spendabel“, so Dragan Ramljak.

Ein Teil des Teams vom Restaurant Zellot & The Satisfactory. | Foto: RegionalMedien
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Gasthof Stadlwirt

Familie Golger vom Gasthof Stadlwirt in Rangersdorf erkennen ganz klar einen Rückgang. Sie erzählen von teilweise fehlender Anerkennung für die Dienstleistung. „Trinkgelder fielen aber auch schon vor der Krise knapper aus. Zudem ist die Achtung zu den Dienstleistern ist sehr heruntergekommen“, so die Inhaber des Familienbetriebes. Auch mit Kreditkartenzahlung haben sie eher schlechte Erfahrungen gemacht: „In der Dienstleitung gehört die Kreditkarte unserer Meinung nach abgeschafft. Es sei denn, das System wird mit einem 10% Bedienungsgeld ausgestattet und automatisch drauf gebucht“, betonen sie. Im Gasthof Stadlwirt ist prinzipiell nur mehr Barzahlung gegeben, da es erfahrungsgemäß kein Trinkgeld bei Kreditkartenzahlung gibt, obwohl eine Vorrichtung mit Ja/Nein vorhanden ist. Familie Golger betont, dass bei Kartenzahlung der Aufwand bei der Abrechnung sowie die Kartengebühr viel höher ist. „In diesem Fall sagen wir: Nur Bares is Wahres“, so Familie Golger.

Der Gasthof Stadlwirt ist ein kleiner familiärer Betrieb. | Foto: Privat
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Alpenrestaurant Fallerhütte

Wir haben auch im Alpenrestaurant Fallerhütte in Malta nachgefragt, wie sie die aktuelle Situation beurteilen. Andrea Feistritzer erzählt: „Geringer ausfallendes oder fehlendes Trinkgeld kann ich nicht bestätigen. Schaut man etwas weiter in die Vergangenheit, fallen Trinkgelder seit der Währungsumstellung vergleichsweise großzügiger aus.“ Sie betont zudem, dass auch die Pandemie in den letzten Jahren dem Trinkgeld in der Fallerhütte nichts anhaben konnte. Wie es zukünftig mit anhaltender Inflation weitergeht, ist auch für sie nicht klar. „Meiner Meinung nach setzt sich das Trinkgeld aus zwei großen Komponenten zusammen: die Höflichkeit und Aufmerksamkeit des Servicepersonals in erster Linie, gebündelt mit der Qualität der Speisen“, so Andrea Feistritzer. Wegen fehlender beziehungsweise schlechter Internetverbindung wird im Restaurant Fallerhütte ausschließlich mit Bargeld gezahlt. So funktioniert es super und alle sind zufrieden. Die Höhe des Trinkgeldes in Bezug auf Bar- oder Kartenzahlung kann man aufgrund fehlender Erfahrungen im Alpenrestaurant Fallerhütte nicht beurteilen. „Erwähnenswert ist aber, dass Kunden weniger oft zu einem Restaurantbesuch tendieren, dann aber ausgiebig konsumieren plus das Trinkgeld stimmt“, erzählt Andrea Feistritzer.

Foto: Fallerhuette Arnold Poeschl KaerntenWerbung
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Restaurant HOCHoben

Jörg Thomaschütz ist Resortleiter im Camping- und Chaletdorf HOCHoben in Mallnitz und bereits viele Jahre in der Gastronomiebranche in ganz Österreich tätig. Für HOCHoben war das vergangene Jahr das erste unter „Normalbetrieb“ seit der Pandemie. „Prinzipiell kann ich der Aussage, dass die Trinkgelder aktuell zurückgehen, nicht zustimmen. Was ich aus meiner Erfahrung aus 25 Jahre Gastronomie sagen kann ist, dass es in den letzten 10 Jahre weniger geworden ist. Wir sprechen hier also von einem längeren Prozess. Einen Corona- oder Inflationsbedingten Rückgang können weder meine KollegInnen noch ich selbst bestätigen“, so Thomaschütz. Ein anderes Thema ist die Kartenzahlung, die immer häufiger in Anspruch genommen wird. „Mittlerweile zahlen die Leute ja auch Minimalbeträge mit Karte. Früher waren es noch ausschließlich große Summen während heute auch viele gerne ihren Kaffee um 3 Euro digital bezahlen“, erzählt der Resortleiter. Auch bei der Frage zu Trinkgeldern in Zusammenhang mit Kartenzahlung spricht Jörg Thomaschütz aus Erfahrung: „Es gibt keine wirklichen Veränderungen oder Schwankungen aktuell. Die Leute geben die Trinkgelder auf unterschiedliche Weise, Bar auf den Tisch oder zusätzlich zum Betrag der Kartenzahlung. Aber von einem Rückgang ist keineswegs die Rede.“ Abschließend betont er noch, dass die Trinkgelder im Restaurant HOCHoben immer mit der Küche aufgeteilt werden. Man ist schließlich eine Gemeinschaft.

Kulinarik und Camping "HOCHoben" in Mallnitz. | Foto: Privat
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