58. Internationaler Chorwettbewerb
Furioses vokales Festival in Spittal

- Der italienische Coro Musicanova trat in Millstatt in ländlicher Tracht auf
- hochgeladen von Michael Thun
Für fünf Tage stand Spittal wieder ganz im Zeichen eines furiosen stimmlichen wie choreographischen Festivals.
SPITTAL/MILLSTATT. "Andere Wettbewerbe würden sich glücklich schätzen, so ein hochkarätiges Grand-Prix-Teilnehmerfeld zu haben!" Dies sagte Bernhard Wolfsgruber, künstlerischer Leiter sowohl des Wettbewerbs als auch des Singkreises Porcia, am Ende des dreistündigen Abschlusskonzertes der Preisträger des 58. Internationalen Chorwettbewerbs im Innenhof des Schlosses Porcia. Der Singkreis ist neben der Landesregierung, der Stadt Spittal und des ORF Veranstalter des vor sechs Jahrzehnten von Hellmuth Drewes ins Leben gerufenen Chorwettbewerbs. Der kürzlich 90 Jahre alt gewordene frühere Spittaler Bürgermeister (1983-1997) mit Gattin Gerlinde auch anwesend, war bis 2015 selbst künstlerischer Leiter.
300 Sänger aus sechs Ländern
In einem weltweit wohl schwierigsten und renommiertesten Chorbewerb stellten sich rund 300 Sänger in sechs Chören aus Indonesien, Italien, Polen, Schweden, Spanien und Slowenien der internationalen Jury unter dem Vorsitz von Herbert Böck. Die Teilnehmer aus Belarus und Estland waren aus politischen Gründen verhindert. Auf ihrer musikalischen Weltreise wetteiferten die Chöre u.a. in den Kategorien „Kunstlied“ und „Volkslied“.
Indonesien und Italien siegten
"Kunstlied"-Gewinner des Landes Kärnten ist der indonesische Studentenchor Voca Erudita (abgeleitet von "Stimme der Gelehrten"), gefolgt von Italien und dem punktgleichen Spanien und Slowenien. Die meisten Punkte in der "Volkslied"-Kategorie heimste der römische Chor Coro Musicanova ein. Es folgten wiederum Indonesien und Slowenien. Darüber hinaus ging der Publikumspreis auch an Italien. Dessen Dirigent Fabrizio Barchi sagte freudestrahlend: "Der Jury zu gefallen ist wichtig, aber dem Publikum zu gefallen noch wichtiger." Überreicht wurden die Preise von Wolfsgruber, Landtagspräsident Reinhart Rohr, Vizebürgermeisterin Angelika Hinteregger und Kulturreferent Lukas Gradnitzer. Zu den Gästen gehörte auch Zweiter Landtagspräsident Stadtrat Christoph Staudacher und Stadtrat Andreas Unterrieder, Kulturausschussobfrau Ingrid Paulitsch, GR Barbara Samobor sowie der Millstätter Bürgermeister Alexander Thoma.
Lockere Matinée-Atmosphäre
Bereits am Vormittag war das traditionelle Offene Singen in Millstatt angesagt - "das erste Mal in 24 Jahren, dass es wegen Regens vom Stiftshof ins Kongresshaus verlegt werden musste", wie Thoma anmerkte. In lockerer Matinée-Atmosphäre präsentierten sich die Chöre in farbenfrohen Trachten. Und auch das Moderatoren-Duo Ulrike Kofler und Johannes Zlattinger war bei seinem Millstätter Auftritt in Tracht erschienen, die Moderatorin in einem Gewand der heimischen Modedesignerin Caro Berger.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.