Heftige Kritik an C7-Alarmierung
Nach Eröffnung von neuer Rotkreuz-Leitstelle würde Funk auch nicht funktionieren.
SPITTAL (ven). Unmut äußern Landtagsabgeordneter Christoph Staudacher und - wie man hört - auch Flugretter vom ÖAMTC-Rettungshubschrauber Christophorus 7 (C7) im Osttiroler Nikolsdorf. Nachdem vom Land Kärnten eine Zusammenarbeit mit Tirol in punkto Direkt-Alarmierung versprochen wurde (die WOCHE berichtete), hat sich noch immer nichts in der Hinsicht getan. Der Hubschrauber betreut einen Großteil Oberkärntens im Ernstfall.
Zeitverzögerungen
Staudacher liegen die Zeitverzögerungen beim bisherigen System nämlich im Magen. Der Grund: Freigaben für die Einsätze dürfen nur durch die zuständige Landesleitstelle in Tirol erfolgen, es muss zuerst telefonisch rückgefragt werden.
Folgende Vereinbarungen wurden demnach vom Land mit den Tirolern ausverhandelt: Nachdem Kärnten – also das Rote Kreuz – eine neue, moderne Leitstelle inklusive Logistikzentrum erhalten habe, wurde hier eine sogenannte DCI-Schnittstelle versprochen. Damit sollen drei Leitstellen (Kärnten, Tirol, Salzburg) direkt verknüpft werden. Die Datenübermittlung erfolgt dann digital – womit Zeit gewonnen wird. Zwischenzeitlich wurde direkte Einsicht für die Kärntner Leitstelle in das System ermöglicht.
Unmut unter Rettern
Aber: Die Leitstelle wurde bereits im April eröffnet, geändert wurde am System bisher nichts. Der Redaktion liegen anonyme Beschwerden vor, dass die Direktalarmierung noch immer nicht funktioniere, im Oberen Mölltal würde nicht einmal die Funkverbindung funktionieren.
Auch im Lesachtal habe man keinen Kontakt zur Landesleitstelle Kärnten. Bei einem Verkehrsunfall in Oberdrauburg mit einer eingeklemmten Person habe der Hubschraubereinsatz wieder um fünf Minuten verzögert stattgefunden.
Tirol will noch Hoheit
"Die technischen Voraussetzungen wurden beim Neubau der Rotkreuz-Leitstelle geschaffen", heißt es aus dem Büro Prettner. Ziel sei natürlich die Direktalarmierung des Rettungshubschraubers, derzeit wäre allerdings nur die Einsicht möglich, ob der C7 verfügbar wäre oder nicht. "Allein das hilft bereits, wertvolle Minuten zu gewinnen."
Deshalb sollen noch im Juli Gespräche mit den Verantwortlichen aus Tirol erfolgen, dort will man sich die Direktalarmierung des Hubschraubers vorerst noch vorbehalten. "Es gibt bereits ein EU-Projekt mit Bayern und Salzburg, bei dem auch eine Direktalarmierung möglich ist. Das wäre das erklärte Ziel, hier ebenfalls so ein Projekt starten zu können", heißt es weiter. Nun heißt es also weiter abwarten.
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