Massenvermehrung von Holz-Schädlingen vorbeugen und bekämpfen
Heimisches Holz nichts wert
SPITTAL (pgfr). Die Eigentümer von Waldflächen stehen vor großen Problemen. Eine Verordnung der Forstbehörde beinhaltet die Vorbeugung und Bekämpfung der Massenvermehrung von Fichten-Borkenkäfern.
Unerbittlicher Befall
Schädlinge richten in unseren Wäldern erheblichen Schaden an. Ein Befall von Kupferstecher, Buchdrucker und vom achtzähnigen Fichtenborkenkäfer führt zu erheblichem Wertverlust des Holzes. Trockene Waldböden, resultierend aus wenig Niederschlag in Summe, sowie Windwürfe und Schneebrüche der letzten Monate begünstigen ein Heimsuchen der Bäume durch Schädlinge.
Wahrnehmung der Käfer
Die Bezirkshauptmannschaft Spittal an der Drau erlässt eine Verordnung betreffend Vorkehrungen gegen eine Massenvermehrung der Fichtenborkenkäfer. Verordnet ist die regelmäßige Kontrolle von Wäldern und Hölzern von deren Eigentümer, sodass eine erfolgreiche Vorbeugung und Bekämpfung möglich ist. Die Wahrnehmung einer gefahrdrohenden Vermehrung der Borkenkäfer, wie der Austritt von Bohrmehl, das Auftreten von Bohrlöchern am Stamm, der Abfall von Rinde, sowie das Verfärben und Dürrwerden der Krone ist unter Angabe der Örtlichkeit, der Flächengröße und der befallenen Holzmasse der Bezirkshauptmann Spittal an der Drau zu melden. Es herrscht verschärfte Anzeigepflicht!
Inhalt Verordnung
Die Behörde schreibt die unverzügliche Aufarbeitung oder eine bekämpfungstechnische Behandlung in technisch bringbaren Lagen vor. Im steilen Gelände, in sogenannten Schutzwaldgebieten, hat eine Abstockung des Holzes zu erfolgen. Weiters besagt die Verordnung, dass nicht aufgearbeitete oder nicht bekämpfungstechnisch behandelte befallene Hölzer von jedermann unverzüglich zu melden sind.
Schlechter Holzmarkt
Große Waldflächen in unserem Bezirk sind Gebirgswälder. Die Holzbringung in diesen Wäldern, die aufgrund ihrer Lage schwer erreichbar sind, ist, wenn überhaupt möglich, mit sehr hohen Kosten verbunden. Die Waldbesitzer stehen mit dem Rücken an der Wand. Borkenkäfer bedrohen ihre Wälder und dem Holzmarkt geht es sehr schlecht. Das heimische Holz ist nichts wert.
Bringung wird gefördert
"Das Land Kärnten hilft in Form einer Bringungsförderung. Trotzdem kann größtenteils nicht kostendeckend gearbeitet werden. Der heimische Holzhandel bleibt ein Verlust, sofern nicht Holz-Importe gestoppt werden und die Wertschöpfung im Land bleibt", so Waldbauer und Obmann der Agrargemeinschaft Göriach, Georg Scheiflinger. Die Tragweite der schlechten Situation ist enorm. Rat-, sogar Mutlosigkeit unter den Waldbesitzern macht sich breit.
Ordentliche Produktpreise
"Die triste Situation lässt sich nicht ändern, die öffentliche Hand ist gefordert", lautet der Tenor der Waldbauern. "Arbeitskosten senken und mehr heimisches Holz verbauen, im privaten, wie im öffentlichen Bereich", werden Lösungen laut. "Hochachtung der Technologie, bitte jedoch ordentliche Preise bezahlen", sieht Scheiflinger als einzige Möglichkeit zur Gesundung unserer Holzwirtschaft.
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