Tafel im Bezirk
"Hemmschwelle, die Tafel aufzusuchen, ist oft zu hoch"

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter im Einsatz. | Foto: Privat
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  • Die ehrenamtlichen Mitarbeiter im Einsatz.
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Freiwillige Helfer der Tafel sammeln jeden Samstag Lebensmittel für bedürftige Menschen im Bezirk. Hans Peter Ofner ist der Leiter in Spittal. Er gibt Einblicke.

BEZIRK. Jedes Jahr landen in Österreich tonnenweise Lebensmittel im Müll, während gleichzeitig eine Million Menschen an der Armutsgrenze leben. Um dem entgegenzuwirken, gibt es die "Team Österreich Tafel". Hans Peter Ofner, Leiter in Spittal, gewährt einen Einblick in den Alltag der Tafel im Bezirk und berichtet über die aktuelle Lage sowie Herausforderungen, die mit der Verteilung der Lebensmittel verbunden sind.

Touren für die gute Sache

Bei drei verschiedenen Touren in und rund um Spittal, von Radenthein über Gmünd bis Möllbrücke, werden jeden Samstag Lebensmittel von Geschäften wie Lidl, Hofer, Spar, Adeg, Bäckerei Jury, Penny, Metro sowie von Drogerien und weiteren Kooperationspartnern abgeholt. Zusätzlich zu den Geschäftspartnern unterstützen auch Privatpersonen die Tafel, indem sie Lebensmittel spenden oder finanzielle Mittel bereitstellen, um notwendige Produkte zu erwerben.

Wöchentlich über 200 Personen

Die Ausgabe erfolgt bereits am selben Tag. Derzeit erhalten wöchentlich rund 200 Personen Lebensmittel. "Am 23. Dezember waren es hingegen 305, die von uns ein Weihnachtspackerl erhalten haben", erklärt Ofner. In Spittal werden jeden Samstag mindestens 12 Mitarbeiter und drei Fahrer benötigt, um den reibungslosen Ablauf sicherzustellen. Umso dringender werden engagierte, ehrenamtliche Mitarbeiter benötigt, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden. Zudem strebt man eine Verjüngung des Teams an.

Hemmschwelle

Die Nachfrage bei der Tafel wird immer höher, jedoch weist Ofner darauf hin, dass es deutlich mehr Menschen im Bezirk gibt, die die Unterstützung der Tafel benötigen würden. Doch warum wird das Angebot von diesen Leuten nicht in Anspruch genommen? Ofner nennt zwei Gründe: "Einerseits ist die Hemmschwelle, die Tafel aufzusuchen, oft zu hoch. Viele Personen möchten bei der Tafel nicht gesehen werden. Es muss sich aber niemand scheuen zu kommen. Jeder, der Hilfe braucht, ist herzlich willkommen."

Größe des Bezirkes

Zum anderen stellt die Größe des Bezirkes eine Herausforderung dar: "Der Bezirk Spittal ist größer als Vorarlberg. Dadurch sind Gemeinden wie Heiligenblut benachteiligt, die Strecke nach Spittal ist zu weit." Dennoch versucht man den Bezirk mit besonderen Aktionen großräumig abzudecken, was kürzlich auch gelungen ist: Eine bemerkenswerte Initiative, die über die Bezirksgrenzen hinausging, wurde von Willi Granig organisiert. Mit einer Warenspende von Interspar wurden 160 Pakete, davon 30 für Oberkärnten, die nicht zur Tafel kommen können, zusammengestellt. "Diese Aktion verdeutlichte, dass trotz wirtschaftlicher Herausforderungen die Bereitschaft zu spenden und zu helfen weiterhin besteht", freut sich Ofner.

Teuerungen

Und bekommt die Tafel auch die steigenden Preise für Lebensmittel zu spüren? "Klar. Durch die Teuerungen sind die Menschen über unsere Hilfe umso dankbarer, da sie einiges an Geld für Miete, Strom und dergleichen sparen können." Aber auch bei den Geschäften merkt man eine Veränderung am Angebot: "Vor allem bei Obst und Gemüse ist der Bestand deutlich gesunken. Die Geschäfte achten mittlerweile darauf, dass sie nicht zu viel abschreiben müssen, wodurch für uns weniger übrig bleibt." Auch der Sommer wird wieder zur Herausforderung, da die Geschäfte an Sonn- und Feiertagen geöffnet sind.

Wetterabhängigkeit

Außerdem ist es laut Ofner jede Woche schwierig vorherzusehen, welche und wie viele Lebensmittel bei der Ausgabe zu vergeben sind und wie viele Leute erscheinen. "Es hängt auch stark vom Wetter ab. Als es im vergangenen November schneite, sind die Leute nicht einkaufen gegangen. Dadurch konnten wir extrem viele Lebensmittel sammeln und jeder konnte sich sein eigenes Paket zusammenstellen. So etwas funktioniert nur in den seltensten Fällen."

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter im Einsatz. | Foto: Privat
Hans Peter Ofner | Foto: RegionalMedien
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