Lendorf: Anrainer wehren sich gegen Asylheim

Hier sollen die Asylwerber untergebracht werden. Die Vermieter selbst sollen in die Nachbargemeinde ziehen
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  • Hier sollen die Asylwerber untergebracht werden. Die Vermieter selbst sollen in die Nachbargemeinde ziehen
  • hochgeladen von Verena Niedermüller

LENDORF (ven). Während im restlichen Kärnten Stimmen für die Dorfwahl gesammelt werden, sammeln die Lendorfer Unterschriften gegen ein geplantes Asylantenquartier in ihrer Gemeinde.

Gerüchte gingen um

"Wir haben nur durch Gerüchte davon erfahren", so Andreas Keuschnig, einer der Anrainer bei einer Versammlung. Eine nicht sehr gut gehende Pension in St. Peter in Holz in seiner Nachbarschaft wollen deren Besitzer umfunktionieren und rund 20 Asylanten einquartieren. "Wir haben nichts gegen Asylanten, die Menschen sind ohnehin sehr arm. Uns geht es um die Nicht-Information seitens des Bürgermeisters und des Landes. Wir fordern ein Mitspracherecht und es geht uns um unsere Sicherheit", so Keuschnig, der die Meinung sämtlicher Anrainer ausspricht.

Anträge gegen ans Land

Laut Flüchtlingsbeauftragter Barbara Payer haben die Gemeinden in solchen Fällen keinerlei Mitspracherecht. Auch Landeshauptmann Peter Kaiser verwies auf Anfrage von Vizebürgermeistern Marika Lagger-Pöllinger (SPÖ) auf eine Vereinbarung vom Gemeindebund, bei der alle Bürgermeister einstimmig auf ein Mitspracherecht verzichtet hätten. Die Anträge der Quartiergeber gehen direkt an das Land.

Keine Infrastruktur

Lagger-Pöllinger beteuerte, die gesamte Gemeinde würde fraktionsübergreifend hinter den Bürgern stehen. Der Ortsteil habe außerdem auch keine geeignete Infrastruktur, keine Straßenbeleuchtung, kein Lebensmittelgeschäft. Lediglich eine Bushaltestelle ist vorhanden. "Frau Payer sagte zu mir, dass die Bushaltestelle reiche, ansonsten werden nur bauliche Maßnahmen bewertet", so Lagger-Pöllinger.

Vermieter ziehen selbst weg

Die Anrainer üben heftige Kritik an der Familie, die den Antrag gestellt hat. "Wenn diese Familie da bleibt und sich um die Flüchtlinge kümmert, ist es auch wieder etwas anderes. Aber sie selbst ziehen in eine andere Gemeinde und kommen so zu Geld", hört man von den Nachbarn. "Wir wissen nicht was, die Asylanten tagsüber machen, wer sie betreut, ob sie überhaupt betreut werden, woher sie kommen, wer diese Menschen sind", ergänzt Keuschnig. Es gäbe viele Fragen, mit denen die Bevölkerung einfach allein gelassen würde. Der Ortsteil hat ungefähr hundert Einwohner, 20 Asylanten wären hier sehr viel. "Wenn jede Gemeinde eine Familie oder Gruppe von rund fünf Personen aufnehmen würde, würde es gar nicht auffallen und die Intergration wäre auch viel leichter", so die Vizebürgermeisterin.

Bürgermeister half

Bürgermeister Gottfried Willegger wurde zu der Versammlung eingeladen, ist allerdings nicht erschienen. "Wir haben von der Vermieterin gehört, dass der Bürgermeister ihr 'sehr behilflich' bei dem Verfahren gewesen sei und dass es schon länger Gespräche gegeben hat", so Nachbar Jakob Watzinger. Man geht davon aus, dass der Vertrag vom Land längst unterschrieben ist.

Weitere Versammlung

Am Donnerstag soll es eine weitere Versammlung geben, Bürgermeister Willegger, die Antragsteller und auch Payer hätten ihr Kommen zugesagt, um offene Fragen zu klären. Bis dahin sammeln die Lendorfer Unterschriften, um das Asylheim zu verhindern. Keuschnig: "Wir haben gewählte Politiker, die sich um uns zu kümmern haben. Wir haben nichts gegen Flüchtlinge, aber alles mit Maß und Ziel und mit Information", bringt er es auf den Punkt.

Hier sollen die Asylwerber untergebracht werden. Die Vermieter selbst sollen in die Nachbargemeinde ziehen
Idyllisch und ruhig liegt die Pension in St. Peter in Holz (vorne rechts), die künftig 20 Asylanten Quartier bieten soll | Foto: KK
Andreas Keuschnig (mitte stehend) bei der Versammlung der Anrainer beim Lendorfer Wirt
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