Finnegans Spittal
Live-Konzerte in Spittal in Gefahr
Wegen drei Anzeigen in über zwei Jahren droht Irish Pub-Betreiber ein Verbot von Live-Konzerten.
SPITTAL (ven). Der Wirt des Spittaler Irish Pubs "Finnegans" Hans Döpper in der Brückenstraße ist sauer: Nach Anrainerbeschwerden soll er künftig keine Live-Konzerte mehr in seinem Lokal veranstalten dürfen.
Innenstadtbelebung?
"Jeder spricht von Innenstadtbelebung, und wenn man dann mal was organisiert, beschweren sich Anrainer, die nicht mal direkt gegenüber wohnen", so Döpper zur WOCHE.
Döpper veranstaltet "höchstens drei Mal im Jahr Konzerte", das wäre am St. Patrick's Day, zu Halloween und dann noch ein weiteres unterm Jahr. Gemäß seiner Klientel handelt es sich dann auch um Bands mit etwas härterer Gangart aus dem Rock- und Metal-Bereich.
Insgesamt drei Anzeigen
"Leider kann ich das Schlagzeug aus Platzgründen nur in die Nähe des zur Straße gerichteten Fensters stellen", erklärt er die Problematik. 2017 bekam er die erste Anzeige, 2019 flatterten ihm zwei ins Haus, wobei ein Konzert bei Eintreffen der Polizei in seinem Lokal bereits vorbei war und er die Anzeige somit beeinspruchen konnte.
Schreiben von Gemeinde
Döpper bekam von der Stadtgemeinde Spittal ein Schreiben, dass ihm die Durchführung jeglicher weiterer Live-Konzerte untersagt, ansonsten drohe ihm eine Verwaltungsstrafe von bis zu 7.206 Euro. Er wandte sich damit an die WOCHE, die bei der Stadtgemeinde Spittal nachfragte.
"Nur Verwarnung"
"Das Schreiben ist nicht unterschrieben und ist lediglich eine Verwarnung", heißt es aus der zuständigen Abteilung im Rathaus. Grundsätzlich ist ein Live-Konzert eine freie Veranstaltung, Döpper brauche dafür auch keine Genehmigung. "Aber das Gesetz gibt uns die Möglichkeit, bei Beschwerden solche Veranstaltungen zu untersagen." Das Schreiben stelle lediglich eine Verwarnung dar. "Er kann durchaus weiterhin Konzerte veranstalten, aber sollte noch eine Beschwerde von Anrainern kommen, wird das Schreiben offiziell und unterschrieben an ihn zugestellt", heißt es weiter. Man sei ja nicht gegen das Nachtleben, müsse bei Beschwerden aber reagieren.
Nachbarn Bescheid geben
Döpper wird geraten, sich mit den Nachbarn vor einem Konzert zusammenzusetzen und die Sachlage auszureden oder auch Maßnahmen zur Schalldämpfung zu ergreifen. Der Wirt ist nicht begeistert und sucht sich auch Rat bei der Wirtschaftskammer. "Ich sehe dieses Vorgehen nicht ein. Jeder ist um eine gute Nachbarschaft bemüht und ich versuche den Lärm ohnehin in Grenzen zu halten", so Döpper, der sich nun wohl Schallschutzmaßnahmen überlegen muss.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.