Neues Impfkonzept soll Rate erhöhen

Die Impfrate bei den Sechs- bis 15-Jährigen nimmt stetig ab | Foto: mev
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BEZIRK SPITTAL (ven). Gesundheitsreferentin Beate Prettner sagt mit Ärzten und Apothekern der Impfmüdigkeit bei Kindern den Kampf an: ab sofort gibt es eine Impfcard, Erweiterung der Altersgruppe für kostenloses Impfen und flächendeckende Impfmöglichkeiten.

Elektronische Impfcard

Das Impfscheckheft ist ab sofort Geschichte, ab sofort startet die elektronische Impfcard für den Kärntner Nachwuchs. „Verbunden damit ist eine Ausweitung des kostenlosen Impfangebotes“, betonte Prettner bei der Vorstellung der neuen Impfcard. Diese wird automatisch an Neugeborene bzw. deren Erziehungsberechtigte verschickt. Der alte Impfpass behält seine Gültigkeit, kann jedoch durch die elektronische Card ausgetauscht werden.

Kostenlose Vierfachimpfung

„In einem ersten Schritt ist es ab sofort möglich, dass Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 15 Jahren die Vierfachimpfung gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis und Polio in den Praxen von Allgemeinmedizinern und Kinderfachärzten kostenlos beziehen können“, informierte Prettner. Eine Liste der teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte ist auf der Homepage www.ktn.gv.at/impfen online zu finden. „Grundsätzlich sind aber alle Kinderfachärzte und alle Allgemeinmediziner befugt“. Bis dato war dieses kostenlose Impfangebot nur in Gesundheitsämtern oder in Schulen möglich.

Kampf gegen die Nachlässigkeit

Dementsprechend impfmüde waren die Kärntner: Der Geburtenjahrgang 2003 hat besagte Vierfachimpfung nur zu 47 Prozent angenommen, der Geburtenjahrgang 2005 gar nur noch zu 37 Prozent. „Mit dem neuen Angebot wollen wir gegen diese Nachlässigkeit ankämpfen – offensichtlich ist vielen nicht bewusst, welches Leid Erkrankungen auslösen können, die man durch Impfungen verhindern kann“, erklärte Martin Rupitz, Vertreter der Kärntner Kinderfachärzte. „Die Durchimpfungsrate bei Kleinkindern beträgt 90 Prozent – zwischen sechs und 15 Jahren rasselt sie dann aber markant in den Keller“, so Rupitz.
Für das erweiterte Impfangebot ist es dem Land Kärnten gelungen, bis Ende Jänner 2017 1.500 Einzeldosen Boostrix-Polio ausschließlich für diesen Zweck zu reservieren. Die Apotheken beliefern in der Folge die Ärzte mit der gewünschten Menge – „und wir garantieren, dass damit die Kühlkette aufrechterhalten bleibt“, so Paul Hauser, Obmann der Apothekerkammer Kärnten.

Aufklärung fehle

Für den Spittaler Kinderarzt Heinz Kampfer ist die Aktion durchaus willkommen. "In Schulen wird keine Impf-Information gegeben. Es wird zwar ein Blatt mit nach Hause gegeben, aber das ersetzt ein Gespräch auf keinen Fall." Für ihn sei es mit einem Impf-Angebot in der Schule "nicht getan. Es fehlt die umfassende Aufklärung." Er sehe das Problem vor allem bei den HPV-Impfungen. "Ich rede mir da immer den Mund fusselig, die Impfungen werden extrem selten gefordert. Die Aktion von Prettner ist hier ein wichtiger Schritt."

Viele kümmern sich nicht

Die Impfmüdigkeit ab dem 6. Lebensjahr führt Kampfer folgend zurück: "Ab dem 5. Geburtstag hören die Mutter-Kind-Untersuchungen auf. Die Kinderärzte bieten die Impfungen dann zwar weiter an, aber ein Großteil der Eltern nimmt das Angebot nicht wahr." Besonders soziale Schichten, die nicht "so auf die Gesundheit bedacht sind, fallen so durch den Rost."
Anders sehe dies bei Zeckenimpfungen aus. "Das ist eine Sensation, hier lässt sich jeder impfen, obwohl es andere, viel schwerere Erkrankungen gibt, die zu Lähmungen führen können", wundert er sich.

100 Euro als Anreiz

Sechs- bis 18-Jährige hätten die Möglichkeit, über Gesundenuntersuchungen der SVA geimpft zu werden. "Als Anreiz werden da sogar 100 Euro rückvergütet - für Sportartikel oder einer Mitgliedschaft in einem Verein. Bei der Untersuchung werden auch alle möglichen Aspekte angesprochen", informiert Kampfer.

Kostenlose HPV-Impfung

Ab 2018 ist eine Ausweitung des kostenlosen Impfangebots bei niedergelassenen Ärzten geplant: Konkret wird die HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs für neun- bis zwölfjährige Kinder angeboten. Zuletzt kostete diese Impfung 350 Euro. „Andere Länder beneiden uns um diese Errungenschaft. Nicht nur Mädchen, auch Buben werden in diese Maßnahme miteinbezogen, damit letztere als Überträger ausfallen“, betonte Rupitz die Bedeutung der Impfaktion.

Selbstbehalt fällt weg

Prettner verweist zudem auf den ab 1. Jänner wegfallenden Kinderselbstbehalt in Spitälern hin: In Kärnten macht dieser pro Jahr rund 800.000 Euro aus. Eingehoben werden bis dato pro Aufenthaltstag zwischen 8,90 Euro und 16 Euro (von Krankenhaus zu Krankenhaus verschieden). Die durchschnittliche Verweildauer betrug zuletzt pro Kind 6,8 Tage. Den Entfall tragen künftig mit einer Drittellösung Bund, Länder und Sozialversicherungen.

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