Christian Rieder
Spittaler sorgte für spektakuläre Ski-WM-Aufnahmen

- Christian Rieder bei der Ski-WM in Saalbach.
- Foto: Privat/Rieder
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Christian Rieder aus Spittal filmt seit über 20 Jahren Sportgroßereignisse und hat sich als Teil eines eingespielten Teams etabliert. Zuletzt war er als Live-Kameramann bei der Ski-WM 2025 in Saalbach im Einsatz. Sein nächstes Ziel: Olympia 2026.
SPITTAL. Wenn sich die besten Skifahrer der Welt auf den WM-Pisten messen, sind unzählige Kameras im Einsatz, um die spektakulären Bilder in die Wohnzimmer der Zuschauer zu bringen. Einer, der diese besonderen Momente einfängt, ist Christian Rieder aus Spittal. Der Geschäftsführer von Five Elements Films war als Live-Kameramann bei der Ski-WM 2025 in Saalbach mit dabei. Für ihn war es bereits die dritte Weltmeisterschaft – nach Schladming 2013 und Beaver Creek 2015. "Der Einsatz als Kameramann bei so großen Veranstaltungen ist für mich ein absolutes Highlight", erzählt er. Die Herren-Abfahrt mit 56 Live-Kameras zählte zu den größten TV-Übertragungen, die je in Österreich produziert wurden.
Eingespieltes Team
Seit Jahren ist das Team rund um Regisseur Michael Kögler für die Skirennen in Österreich verantwortlich. Die Hälfte der Kameraleute kommt aus Österreich, die andere Hälfte sind Deutsche, meist aus Bayern. Es ist ein eingespieltes Team, das sich von den Weltcup-Rennen kennt. Der Arbeitsalltag bei einer WM beginnt früh: "Warm anziehen, kurz frühstücken, dann mit dem Medien-Shuttle zur Gondelstation und ab auf den Berg." Dort muss jeder Kameramann seinen zugewiesenen Standort finden – eine Herausforderung, wenn man sich in der weiten WM-Arena erst orientieren muss. "Einmal bin ich zu weit runtergefahren, dann musste ich wieder hoch und erneut suchen", lacht der Kameramann.

- So ein Tag bei der WM kann sehr anstrengend sein.
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Höchstkonzentration
Während des Rennens ist höchste Aufmerksamkeit gefragt. "Ich sehe das Live-Bild, das später im Fernsehen läuft, direkt auf meiner Kamera. Ich weiß also genau, wann der Läufer gestartet ist und wann er bei mir auftauchen wird", so der Spittaler. Innerhalb von Sekundenbruchteilen muss der richtige Bildausschnitt gewählt und der Athlet mit der Kamera perfekt verfolgt werden. "Bei den Vorläufern hat man Zeit, sich einzustellen. Es ist immer der gleiche Schwenk, aber du musst voll konzentriert sein – ein kleiner Fehler, und der Regisseur schreit schon ins Mikro." Die Kameras kosten bis zu 250.000 Euro.
Job mit Extremen
Doch nicht nur die Konzentration wird gefordert – auch die körperliche Belastung ist nicht zu unterschätzen. "Die Kamera auf der Schulter zu tragen ist anstrengend, besonders, wenn man im Steilhang steht und auf vereistem Untergrund arbeiten muss. Ohne Steigeisen geht dabei nichts. Auch das Wetter spielt eine entscheidende Rolle. Schnee und Wind machen es richtig schwierig, aber das gehört dazu", sagt Christian, der während der WM für einen Abend nach Hause fuhr, um bei der Spittaler Faschingssitzung dabei zu sein.
Erinnerungen
Vor zehn Jahren war der Film-Experte bereits bei der WM in Beaver Creek im Einsatz. Ein besonderer Moment war damals der Weltmeistertitel von Hannes Reichelt. "Ich konnte meinen Eltern in Österreich via WhatsApp sechs Sekunden vor der TV-Übertragung sagen, dass er gewonnen hat – ich habe gespoilert", lacht er. Der Kontakt zu den Athleten ist bei solchen Events allerdings begrenzt. "Gelegentlich trifft man sich in der Gondel oder am Berg. Diesmal habe ich Hannes Reichelt zufällig an meinem freien Tag wieder getroffen – eine schöne Erinnerung an 2015."

- An seinem freien WM Tag traf er den Super-G Weltmeister von 2015, Hannes Reichelt.
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Champions League und Co.
Neben Skisport-Events ist er auch als Kameramann für Fußball- und Eishockey-Live-Übertragungen tätig. "Ich war bei Champions-League-Spielen in Salzburg und Klagenfurt dabei. Fußball ist gemütlicher zu filmen – der Ball ist groß und bewegt sich langsamer als der Puck beim Eishockey", erklärt er. Doch für den Spittaler ist die Vielfalt das Spannende: "Eishockey, Fußball, Nachrichten, Werbefilme – kein Tag ist wie der andere."

- Der Spittaler ist bei Sportgroßereignisse in verschiedenen Sportarten mit dabei.
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Breites Portfolio
2002 machte sich der Oberkärntner selbstständig und gründete 2015 mit seiner Frau die Firma Five Elements Films. "Wir produzieren viel für ServusTV, Puls4, ATV und auch internationale Sender wie das ZDF. Mal liefern wir Rohmaterial, mal sendefertige Beiträge." Auch das Spittaler Kino-Projekt "Kinofabrik" gehört zu seinen Unternehmungen. "Das war ein Corona-Projekt, aber es läuft weiter für Kindergeburtstage und Privatveranstaltungen."
Olympia als Ziel
Nach zwei intensiven Wochen in Saalbach ist für den Filmemacher klar: "So große Events sind jedes Mal eine Herausforderung, aber auch eine riesige Erfahrung.“ Sein nächstes Ziel? "Die Olympischen Winterspiele. Das wäre noch einmal ein echtes Highlight."
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