Teilzeit muss keine Falle sein
Silke Fischer und Kerstin Faschauner vom BPW Spittal über die Balance zwischen Familie und Beruf
SPITTAL/DÖBRIACH (des). Ob Equal Pay Day Ende Februar oder Weltfrauentag im März, im Moment rücken Gleichstellungsthemen in den Fokus der Öffentlichkeit. Rund 35 Frauen sind im BPW Spittal (Business & Professional Women)organisiert und repräsentieren eine vielfältige Bandbreite von berufstätigen Frauen. Doch findet in dem Club nicht nur eine Fixierung auf den Beruf statt, sondern Kultur und Familie spielen ebenfalls eine Rolle.
Unterstützung durch BPW
"Erfüllung lässt sich nicht allein über berufliche Erfolge erzielen wie viele Männer meinen“, erklärt Clubfrau Silke Fischer und spricht ihrer Kollegin Kerstin Faschauner aus dem Herzen. Deshalb war es für beide klar, dass sie nach der Geburt ihrer Kinder Teilzeit arbeiten und den Freiraum intensiv mit dem Nachwuchs verbringen werden. Das Frauennetzwerk nutzen sie zur beruflichen Weiterbildung und den Austausch von Informationen.
Glücksfall Arbeitgeber
Als eine der Gründe warum die Einkommensschere zwischen Männer und Frauen sich nur langsam schließt, gilt die Teilzeitarbeit. Doch als Falle wollen die beiden hochqualifizierten Evas dieses Modell nicht abtun. "Zum einen habe ich einen Job der spannend ist und der mir auch eine gewisse Selbstständigkeit erlaubt und zum anderen habe ich zwei tolle Kinder, die mein Leben bereichern", so Faschauner. Möglich machen die variablen Arbeitszeiten bei Fischer das Unternehmen Hellmerich in Seeboden und bei Faschauner die Strabag in Spittal. Beide sind in den jeweiligen Firmen im Personalbereich tätig.
Gut ausgebildet
Fischer hat Wirtschaftspädagogik und Betriebswirtschaft studiert mit Schwerpunkt Controlling und Personalmanagement. Bevor ihre Zwillinge auf die Welt kamen, hat sie sechs Jahre in Top Jobs in Graz gearbeitet. Dann ging es zurück nach Oberkärnten und es war nicht einfach mit einem akademischen Abschluss in der Region eine gute Arbeit zu finden. "Ich bin Generalist, der über den Tellerrand hinaus schaut", beschreibt sie sich. Ohne Kinder, darüber ist sie sich klar, könnte sie noch mehr umsetzen.
Mehr Bautechnikerinnen
Als Bankkauffrau und studierte Wirtschaftsjuristin bringt auch Faschauner einen hohen Grad an Know how mit. Auch sie genießt das Privileg mit Teilzeit in der Firma eigenständig zu arbeiten und viel gestalten zu können. Sie freut sich, dass immer mehr Frauen an der FH Spittal technische Berufe studieren. Ihr absoluter Berufs-Tipp: Bautechnikerin mit IT-Erfahrungen.
Strukturen aufbrechen
Beide erziehen ihre Söhne zur Mithilfe im Haushalt. Es funktioniert gut, weil die jeweiligen Papas ihre Vorbilder sind.
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