Köfer: „Tunnel sollte das Ziel sein“
Seebodner setzt sich für Tunnelvariante in Lieserschlucht ein. LR Köfer hält die Variante für klug.
SPITTAL, SEEBODEN (ceg). Schon seit Jahren donnern immer wieder Felsbrocken auf die Katschberg Bundesstraße bei der Ertlwand in der Lieserschlucht. Durch die Sperren werden die Verkehrslawinen über den Fratres umgeleitet, wie es vor zwei Wochen wieder der Fall war. Auch die Ampelregelung verursacht Verzögerungen.
Bei den Diskussionen um die Verkehrssicherheit in der Lieserschlucht meldet sich nun auch wieder Hermann Schweiger zu Wort, der sich seit Jahren für eine Tunnelvariante stark macht. „Spittal hat eine wichtige zentralörtliche Funktion. Die Erreichbarkeit dieser Stadt ist unheimlich wichtig“, sagt Schweiger. Als Beispiel nennt der Seebodner das Goldeck im Winter. „Von Seeboden aus überlegt man sich, ob man nicht eher zum Katschberg fährt.“
Einiges an Ersparnis
Bei einem Tunnel vom Parkplatz Marienheim bis Autobahnabfahrt Seeboden würden sich die täglich 20.000 Kraftfahrzeuge laut Schweiger 1,5 Kilometer Fahrtstecke und einiges an Fahrzeit ersparen. Und die Bewohner am Fratres würden endlich entlastet werden. "Mit der Strabag haben wir Experten direkt vor Ort, die diesen Tunnel in ihrer Mittagspause bauen könnten", drückt es Schweiger überspitzt aus.
Aufgrund einer Gesetzesänderung vor drei Jahren müssen Tunnel ab einer Länge von 500 Metern mit einem Rettungsstollen ausgestattet sein. Straßenbaureferent LR Gerhard Köfer ließ die Kosten von einem Mitarbeiter der Verkehrsabteilung schätzen: 40 Millionen Euro. Jahrelang hat man mit 20 Millionen gerechnet, doch vor allem durch den notwendigen Rettungsstollen haben sich die Kosten verdoppelt. Schweiger zeigt sich verärgert darüber und kritisiert die alte Landesregierung: "Sie haben es verabsäumt, früher zu handeln und haben damit eine günstigere Lösung verhindert."
An der Tunnel-Variante hält der Seebodner trotzdem fest. "Die bestehende Straße durch die Lieserschlucht soll als Radweg geführt werden. Deshalb machen die derzeitigen Sicherungsarbeiten auch Sinn. Und bei Schlechtwetter, wo es am gefährlichsten ist, fahren eh keine Radfahrer“, sagt Schweiger.
Köfer: "Kluge Variante"
Straßenbaureferent Landesrat Gerhard Köfer kann der Denkweise von Schweiger einiges abgewinnen.
„Das wäre eine kluge Variante. Die Argumente sind stichhaltig und jedenfalls nicht vom Tisch zu wischen“, sagt der ehemalige Spittaler Bürgermeister. Nur, eine Finanzierbarkeit sei momentan nicht gegeben. Trotzdem solle man die Variante nicht aus den Augen lassen. „Ein Tunnel sollte das Ziel sein. Gemeinsam mit den Referaten Tourismus, Wirtschaft und Finanzen wäre eine Finanzierung vorstellbar“, sagt Köfer. Gespräche dazu habe er noch keine geführt. Köfer: „Zuerst muss die Schlucht gesichert werden, dann haben wir eh schon einiges geleistet.“
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