B100-Sperre: Bund sei in der Pflicht
Rund 180 Personen waren bei Protest-Sperre der Drautalbundesstraße vor Ort.
BERG/DRAU (ven). Die einstündige Sperre der B100 Drautalbundesstraße in der Gemeinde Berg hat bereits im Vorfeld für geteilte Meinungen gesorgt. Laut Hueter waren rund 180 Personen bei der Protestaktion vor Ort. Auch Polit-Vertreter wie Straßenbaureferent Gerhard Köfer.
In Koalitionsprogramm
Bürgermeister Ferdinand Hueter: "Ich glaube, die Protestaktion hat ihren Zweck durchaus erfüllt, es herrschte gute Stimmung auf der Straße." Er sei stolz darauf, dass man hier auch bezirksübergreifend mit Osttirol gut zusammenarbeitet und so den Druck auf Bund und Land erhöhen könne. "Den Ausbau wollen alle."
Auf die Bedenken der Wirtschaftskammer, die durch die Sperre erhöhte Kosten für Arbeitnehmer und Arbeitgeber ortete, sagt Hueter: "Normalerweise müsste die Wirtschaftskammer ja auch voll dafür sein, dass die Straße ausgebaut wird."
Als Landtagsabgeordneter versprach er: "Sollte die ÖVP in der nächsten Periode in der Landesregierung sitzen, wird der Ausbau der B100 ganz sicher Teil des Koalitionsprogrammes sein."
Südtirol unterstützen
Auch in Sillian will Hueter Ausbaupläne unterstützen, denn: "Die B100 hört nicht bei der Landesgrenze auf. Wir brauchen für den gesamten Wirtschaftsraum Südtirol, Osttirol und Oberkärnten eine adaptierte und geeignete Straßenverbindung."
Kein Sand in Augen
Adressat der Protestaktion sei laut Hueter vorwiegend Landesrat Gerhard Köfer, der auch vor Ort war. Köfer: "Es war mir persönlich wichtig, die Bürger auf den aktuellen Stand des Projektes zu bringen. Zur Realisierung ist eine Sonderfinanzierung des Bundes notwendig. Die 60 bis 80 Millionen Euro an Finanzbedarf sind aus meinem Bereich nicht zu stemmen. Das ist das Fünffache meines jährlichen Budgets. Ich will den Menschen keinen Sand in die Augen streuen." Hueter, Kaiser, Schaunig und Co. seien in der Pflicht, diese Mittel bei "ihren Parteifreunden in Wien zu lukrieren."
Bund gefordert
Die FPÖ mit Landtagsabgeordneten Christoph Staudacher sei grundsätzlich für den Ausbau der B100, der auch dringend benötigte Arbeitsplätze schaffen würde, jedoch sah er der Sperre kritisch entgegen und stellt sich auf Seite der Wirtschaftskammer, die die Aktion als „politisch motivierte Blockade“ verurteile.
„Die neue Bundesregierung muss eine Sonderfinanzierung für die B100 bereitstellen“, fordert Staudacher abschließend und sieht Hueter und dessen ÖVP hier in der Pflicht.
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