"Fix ist noch nichts"
Der ehemalige Spittaler Bürgermeister und jetzige Landesrat, Gerhard Köfer, im WOCHE-Interview.
WOCHE Spittal: Werden Sie bei der Wahl nächstes Jahr in Spittal wieder antreten?
KÖFER: Gerade die letzten zwölf Monate haben gezeigt, wie vielfältig und schnelllebig ein Jahr im Leben von Politikern sein kann. Vieles von dem man dachte es wird nie passieren, ist eingetreten, manches von dem man hoffte, dass es sicher ist, blieb aus. Im konkreten Fall gibt es aber immer stärkere Signale aus der Bevölkerung, Vereinen und diversen Organisationen, dass ich als Bürgermeister wiederum kandidieren sollte. Ich bin nicht im Zorn aus dem Rathaus ausgeschieden, sondern weil ich die Möglichkeit bekommen habe, durch einen historischen Wahlerfolg bei der Landtagswahl, unsere Stadt und die Interessen Oberkärntens als einziges Regierungsmitglied aus der Region zu vertreten. Eine endgültige Entscheidung über eine mögliche Kandidatur wird im Herbst entschieden.
Welche Chancen rechnen Sie sich dabei aus?
Wenn ich antrete, dann als Gerhard Köfer und einer unabhängige, kompetenten Bürgerliste. So wäre ich auch nicht gezwungen den Einflüsterungen von Parteisekretariaten, Kammern und Parteiorganisationen Folge leisten zu müssen. Die Chancen außerhalb einer Systempartei zu kandidieren, sind vor allem bei einer Direktwahl des Bürgermeisters vollkommen in Takt.
Gibt es einen Katastrophenfonds für Katastrophen wie zB. jetzt der Murenabgang im Liesertal, oder wie werden Sanierungsmaßnahmen finanziert?
Wir müssen jährlich unsere Katastrophenschäden bei Bund einreichen und hoffen, dass wir davon zumindest die Hälfte im nächsten Jahr zurück überwiesen bekommen. Im Kärntner Katastrophenvorsorgefond liegen, außerhalb der Freiwilligen Feuerwehr, lediglich 150.000 Euro für Sofortmaßnahmen bereit. Zum Verständnis, alleine die Hangrutschung zwischen Wernberg und Velden kostete 1.4 Millionen Euro.
Wie sehr sind Landesräten die Hände finanziell wirklich gebunden?
Ich kann in meinem Referat nur das ausgeben, was mir als Budget zur Verfügung steht. Das zumindest ist das mein persönlicher, bewährter Stil im Umgang mit Kärntner Steuergeldern.
Sind Sie lieber Landesrat oder Bürgermeister?
Die Funktion spielt keine Rolle. Egal, ob man als Gemeinderat, Bürgermeister oder Landesrat tätig ist, man muss jede Funktion mit Herz, Verstand und Engagement, ausführen. Ich konnte mir in wichtigen Bereichen viel Erfahrung auf wirtschaftlicher, sozialer und politischer Ebene aneignen, die heute ausschließlich den Bürgern zu Gute kommt.
Was wollen Sie in diesem Jahr als Landesrat bewegen?
Es gibt immer mehr unvorhersehbare Katastropheneinsätze. Daher ist es äußerst schwierig das budgetierte Bauprogramm einzuhalten. Geplant sind heuer aber trotzdem über 60 Bauprojekte im ganzen Land, wie der Neubau von Kreisverkehren und die Sanierung von desolaten Brücken und Mauern. Hinzu kommen zahlreiche kleinere Straßeninstandhaltungen. Zudem ist mir der Weiterbau der B 100 im Drautal, sowie der Sicherheitsausbau der S 37 in Mittelkärnten ein Anliegen. Für Spittal ist die Sicherung der Ertlwand ein ganz besonders innovative Herausforderung für unser Referat.
ZUR PERSON:
Name: Gerhard Köfer
Alter: 53 Jahre
Wohnort: Spittal
Politische Karriere:
1991 – 1997 Stadtrat in Spittal
1997 - 2013 Bürgermeister der Stadt Spittal
2004 – 2006 Abgeordneter im Kärntner Landtag
2006 – 2013 Abgeordneter im Nationalrat (SPÖ); ab August 2012 (Team Stronach)
Seit März 2013 Landesrat für die Referate Straßenbau und Fischereiwesen
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