Mölltaler Gletscher
Hotelprojekt am Gletscher ist noch nicht vom Tisch
MÖLLTALER GLETSCHER (ven). Sebastian Schuschnig (ÖVP) ist noch nicht lange Tourismuslandesrat, schon wird er von der Opposition angegriffen. Landtagsabgeordneter Christoph Staudacher (FPÖ) sieht in einem Interview von Schuschnig einen "schlechten Start", vor allem in Bezug auf den Ausbau des Mölltaler Gletschers. Landesrätin Sara Schaar ist unterdessen guter Dinge, dass das Projekt doch noch umgesetzt werden kann.
"Arrogant und unqualifiziert"
Schuschnig sagte in einem Interview, er halte es für einen "gefährlichen Ansatz, mit der Dampfwalze drüberzufahren und Hotelkomplexe zu bauen". Staudacher stößt diese Wortwahl sauer auf:
„Es lässt nichts Gutes ahnen, wenn er sich in seinem ersten Medieninterview unqualifiziert, arrogant und oberflächlich zum geplanten Ausbau des Mölltaler Gletschers äußert“, so Staudacher. „Ich hätte mir von einem jungen Politiker erwartet, dass er sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzt und nicht arrogant-flapsig von einem mit der ,Dampfwalze drüberfahren‘ spricht, wenn seriöse Unternehmer Millionen in Kärnten investieren wollen.".
Koalitionsbedingung
Man hätte ihn in Oberkärnten weiter als ernsthaften Wirtschaftsreferenten akzeptiert, wenn er dem Ausbau des Mölltaler Gletschers eine faire Chance geben würde, statt dieses Projekt bei erstbester Gelegenheit verbal zu vernichten. Damit falle er auch seiner eigenen Partei in den Rücken. „Denn die ÖVP hat im Wahlkampf versprochen, dass das 60-Millionen-Projekt eines Hoteldorfes samt Schigebiet am Mölltaler Gletscher eine absolute Koalitionsbedingung ist und verwirklicht wird, wenn sie in die Regierung kommt“, so Staudacher. (Hier geht's zur Reaktion von ÖVP-Landesrat Sebastian Schuschnig.)
Warten auf Enquete
Die FPÖ wolle jedenfalls weiter Initiativen ergreifen, damit diese Großinvestition am Mölltaler Gletscher, die 150 Arbeitsplätze bringe, realisiert werden könne. „Wir warten jetzt darauf, dass SPÖ-Landtagspräsident Rohr endlich die von der FPÖ im Vorjahr beantragte Enquete zu dem Thema durchführt“, erklärt Staudacher abschließend.
Gute Gesprächsbasis
Naturschutzreferentin Sara Schaar (SPÖ) ist unterdessen guter Dinge, dass das Projekt vielleicht doch noch realisiert werden könne: "Die Gesprächsbasis seitens der Koalition mit dem Investor ist gut, weitere Gespräche sind geplant. Bei unserem letzten Termin haben wir vereinbart, alle möglichen verträglichen Varianten, die die Schutzzonen nicht berühren, für die Talabfahrt bzw. die Skipiste zu suchen. Die einzige Möglichkeit ist laut Experten, den bestehenden Weg, der das Naturschutzgebiet nicht berührt, für die Planungen heranzuziehen."
Mölltaler Gletscher: Projekt noch nicht abgeschrieben
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