Millstatt
Kaufantrag sorgt für Wirbel
Die Eigentümerfamilie Aniwanter vom Seehotel Forelle der Marktgemeinde Millstatt am See stellte einen Kaufantrag. Durch die Medien erfuhren sie, dass der Bürgermeister ihnen eine Absage erteilt.
MILLSTATT. In der letzten Gemeinderatsitzung der Marktgemeinde wurden von der Eigentümerfamilie Aniwanter die neuesten Ausbaupläne für die Hotelerweiterung des Seehotel Forelle vorgestellt. Das Projekt sieht eine deutliche Kapazitätserweiterung und die für einen Ganzjahresbetrieb dringend notwendige Qualitätsverbesserung insbesondere im SPA- und Wellnessbereich vor. Bürgermeister Alexander Thoma äußert sich öffentlich und spricht sich gegen einen Verkauf aus.
Keine Zustimmung
"Ich als Bürgermeister der Marktgemeinde Millstatt am See und auch die Fraktion der Volkspartei Millstatt wird der Aufhebung des im Jahr 2014 gefassten Gemeinderatsbeschluss (Verkaufsverzicht von Seegrundstücken) nicht nähertreten. Einer Abänderung dieses Gemeinderatsbeschlusses wird von Seiten der Volkspartei Millstatt in diesem Zusammenhang ausgeschlossen, ebenso wie die kolportierten Verkaufsbestrebungen", heißt es so in einer Presseaussendung vom 8. November 2021.
Projekt
Die Erweiterungspläne reichen auch in das östlich des Riegenbaches gelegene Zwickelgrundstück, welches sich im Eigentum der Marktgemeinde Millstatt befindet. Familie Aniwanter ist an die Marktgemeinde Millstatt mit dem Ersuchen herangetreten, dieses 242 m2 große Grundstück in die Erweiterungspläne mit einbeziehen zu können und hat ihr Projekt im Gemeinderat präsentiert. Stefanie Aniwanter zur WOCHE: "Wir als regionaler Betrieb haben die Chance genutzt, für die ungenutzte Fläche einen Kaufantrag zu stellen. Damit wollen wir unser Unternehmen weiterentwickeln."
Statement
Stefanie Aniwanter ist ehrlich: "Wir sind enttäuscht, dass wir nicht persönlich informiert worden sind, sondern es über die Medien erfahren haben. Natürlich können wir den Beschluss nur so hinnehmen!" Auch seitens der anderen Fraktionen gibt es eine Ablehnung.
Gemeinderatsbeschluss 2014
Der Gemeinderatsbeschluss 2014: „Die Marktgemeinde Millstatt wird grundsätzlich keine öffentlichen Seegrundstücke (einschließlich Camping Pesenthein) verkaufen und sie nach Möglichkeit öffentlich (insbesondere der Gemeindebevölkerung) zugänglich halten. Sollte aus besonderen wirtschaftlichen Erfordernissen (Nutzung mit hoher Wertschöpfung – keine Chalets oder Zweitwohnungen) ein Verkauf angedacht sein, so verpflichtet sich die Gemeinde die Bevölkerung in Form einer Bürgerversammlung in die Projektüberlegungen einzubinden und bei stark gegensätzlichen Meinungen einen Verkauf in Form eines für alle Seiten bindenden Volksentscheides entscheiden zu lassen."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.