"Wollen Vorsprung weiter ausbauen"

Dorothea Gmeiner-Jahn ist die neue Bezirkssprecherin der Grünen in Spittal
  • Dorothea Gmeiner-Jahn ist die neue Bezirkssprecherin der Grünen in Spittal
  • hochgeladen von Verena Niedermüller

BEZIRK (ven). WOCHE: Sie sind nun Bezirkssprecherin der Grünen in Spittal. War das überraschend für Sie?
GMEINER-JAHN: Insofern, als man sich ja selbst entscheidet zu kandidieren, war es nicht überraschend. Ich habe mir das gut überlegt und mich sehr gefreut, dass es Zustimmung gefunden hat.

Ihr politischer Werdegang?
Seit drei Jahren gibt es in Millstatt eine aktive Grüne Gemeindegruppe. Über eine Bürgerinitiative bin ich mit ihr in Kontakt gekommen und habe festgestellt, dass wir vieles gemeinsam haben. Dann habe ich 2013 dort sozusagen angeheuert.

Zuvor hatte Günter Krammer das Amt inne. Warum ist er es nicht mehr?
Er hat sich beruflich nach Klagenfurt hin verändert, da ist ihm der Spagat örtlich zu groß geworden.

Was sind Ihre Ziele und Aufgaben in Ihrer Funktion?
Meine Aufgabe ist es, die bestehenden Gemeindegruppen untereinander zu vernetzen. Ich bin eine Schnittstelle zwischen der Landesorganisation der Grünen einerseits und der Gemeindegruppen andererseits. Dazu gibt es auch Gemeinden, in denen sich keine Gemeindegruppe konstituiert hat, wo es aber Grüne gibt. Für deren Betreuung bin ich auch zuständig.

Welche Voraussetzungen müssen für eine Gemeindegruppe gegeben sein?
Es muss sich ein Sprecher, ein Stellvertreter finden sowie mindestens drei Mitglieder vorhanden sein.

Die Grünen konnten in der letzten Gemeinderatswahl in vier Gemeinden in den Gemeinderat einziehen. Ein Anzeichen eines Aufschwunges für die Partei?
Es ist ein eindeutiges Zeichen, dass es in den vier Gemeinden so gut funktioniert hat.

Wie kann man diesen Kurs fortsetzen?Wie könnte man Gemeinden dazu motivieren, Asylwerber aufzunehmen?
Die Aufgabe muss die Landesregierung im Gespräch mit den Bürgermeistern lösen. Ich wünsche mir hier mehr Mut, dass man die Aufgaben gut behandelt und abarbeitet.

Sie sind auch Gemeinderätin in Millstatt. Könnten Sie sich vorstellen, in Millstatt Asylwerberquartiere aktiv zu organisieren?
Diese Frage kann ich nur mit meiner Gemeindegruppe klären und wir treffen unsere Entscheidungen als Gruppe. Wenn es ein Thema würde, würden wir uns unter Berücksichtigung der grünen Grundwerte damit beschäftigen.

Schulschließungen und der Strukturplan Gesundheit regen die Bevölkerung und auch Politik derzeit sehr auf. Was werden die Grünen diesbezüglich unternehmen? Ich würde es den lokalen Gruppen vor Ort überlassen. In den Gemeinden, in denen es Thema ist, wird man sich ganz sachlich damit beschäftigen müssen. Je nachdem, wie gut eine Gemeinde finanziell aufgestellt ist, hat sie da mehr Spielraum, sich noch einen "Luxus" zu leisten.

Oberkärnten lebt auch hauptsächlich vom Tourismus. Welche Wege könnte man im Tourismus einschlagen?
Das ist die 100.000-Euro-Frage. Eine Möglichkeit, die ich sehe, wäre, dass die Akteure, die es jetzt noch im Tourismus gibt - einerseits die professionelle Hotellerie mit sehr hochwertigen Angeboten und andererseits die kleinen Vermieter - dass die sich noch stärker miteinander verbünden und vernetzen und das als gemeinsame Standort-Idee betrachten. Destination ist hier das Stichwort.

Es gibt ja auch Unkenrufe, dass man zu viele Regionen habe und der Gast oft nicht mehr weiß, wo er jetzt eigentlich Urlaub macht...
Das ist tatsächlich eine Diskussion, die immer wieder neu ausverhandelt werden kann: Wie macht ein Land Tourismusmarketing. Da müssten sich die Akteure selber noch stärker zu Wort melden, ob sie sich gut versorgt fühlen mit dem derzeitigen Destinationsmarketing. Ich würde mir wünschen, dass das Tourismusmarketing noch stärker und erfolgreicher wird, da es für den Bezirk eine große Chance ist.

Wie sieht ein „grünes“ Wirtschaftsbelebungsmodell für Oberkärnten aus?
Ich kann mich hier nur auf das Mölltaler Hotelprojekt beziehen. Dort war der Standpunkt der Grünen der, dass wenn man in der Region schon Geld investiert, dann nicht in einzelne Großprojekte, sondern ganz gezielt, um die regionalen Betriebe und die Wertschöpfung in der Region zu stärken. Es muss kleineren Betrieben, die vor Ort verankert sind und Arbeitsplätze schaffen, zugute kommen.

Sie sind im Forum Millstättersee sowie im Europäischen Institut für gemeinschaftsbasierende Konfliktlösung - geht es hier nicht zu viel um Konsens und Mediation als um Konfrontation?
Es sind keine politischen Organisationen, man soll Dialog ermöglichen und konstruktive Kommunikation schaffen. Ich glaube auch, dass es in vielen politischen Gremien der Arbeit nützt, wenn man mehr Bewusstsein für konstruktive Kommunikation hat. Diese Erfahrung macht gerade das Bundesland Salzburg, wo die grüne Landesrätin Astrid Rössler, die auch Mediatorin ist, sehr viel schon erreicht hat. Sie hat mit ihren Kollegen den Umgangsstil in der Koalition verbessert. Ich glaube, die Politik kann von einer bewussten, nicht immer konfrontativen Kommunikaiton profitieren kann.

Welche Aufgaben hat das Forum?
Es ist eine Art Bürgerinitiative, ein Verein, der sich mit Themen der Ortsbildentwicklung beschäftigt und hat eine bewusstseinsbildende Funktion.

Der Trend der Energiewende und zu alternativen Energieformen ist auch in Oberkärnten angekommen. Haben die Altparteien den Grünen hier schon ein wenig das Wasser abgegraben?
In meiner Wahrnehmung würde ich das nicht sagen. Kärnten ist derzeit in Österreich führend, was das Thema erneuerbare Energie betrifft. Wir wollen diesen Vorsprung ausbauen durch den Energiemasterplan, der einstimmig beschlossen wurde. Das ist ein dezidiert grünes Projekt von Landesrat Rolf Holub und ich freue mich auch sehr darüber, dass die Grünen ihre Versprechen wahrmachen und ganz vorne dabei sind. Umso besser, wenn andere auch in die Richtung arbeiten.

Grüne haben den Ruf, alternativ und Veganer bzw. Vegetarier zu sein. Trifft das bei Ihnen zu? ;-)
Wenn man schon die Fachausdrücke verwendet, würde ich sagen, ich persönlich bin Flexitarier. Das heißt, dass man durchaus ein Bewusstsein bei der Ernährung hat. Ich esse bewusst wenig Fleisch, aber ich es kommt halt vor. Ich achte sehr auf die Herkunft und das gilt auch für Milchprodukte im Allgemeinen. Ich habe das Bewusstsein, dass die Konsumgewohnheiten, die wir als Gesellschaft haben, weit schädlicher sind für unser ganzes Ökosystem, als es für uns gut wäre.

Ökologie und Wirtschaft - ist das vereinbar? Wenn ja, wie?
Ich glaube, es ist eine Frage, die in viel größerem Maßstab beantwortet werden müsste, als es auf Bezirks- oder Landesebene passieren kann. Wir leben ja in der globalisierten Welt und ein Aspekt, der diesen Gegensatz so befeuert ist der, dass man weltweit agierende Wirtschaftsunternehmen hat, die so eine Größe haben, dass sie größer sind als etliche Staaten. Da verschiebt sich dann das Entscheidungsschwergewicht, da sich die Machtverhältnisse verändern. So wie sich die Wirtschaft derzeit global entwickelt, sind es tatsächlich unvereinbare Gegensätze. Da sind alle, die politisch aktiv sind, gefordert, dass sie sich den Primaten der Politik gegenüber der Wirtschaft zurückholen und sich für kleinere wirtschaftliche Einheiten einsetzen.

Wenn Sie in der Landesregierung sitzen würden, würden Sie.....? Ich bin so glücklich darüber, was Rolf Holub derzeit macht, dass ich gar keinen Nachdenkbedarf habe, etwas anderes zu machen. Ich habe derzeit ein gutes Gefühl, wie die Sanierungsregierung mit dem derzeit schweren Erbe umgeht.

Zur Person:

Name: Dorothea Gmeiner-Jahn
Geburtstag: 19. Febraur 1970
Wohnort: Millstatt am See
Familie: Verheiratet
Beruf: Selbstständige Trainierin für Schulmediation
Politischer Werdegang:
Hobbies: Mit dem Hund spazieren gehen und trainieren, fotografieren
Motto: Das beste draus machen
Vorbilder: Was den langen Atem betrifft ist es Helmut Schmidt

Wordrap:

Buch oder Laptop? Laptop
Steak oder Spinat-Lasagne? Spinat-Lasagne
Volksmusik oder Heavy Metal? Volksmusik
Berg oder See? Beides
Faulenzen oder Aktivität? Aktivität
Auto oder Flugzeug? Fahrrad und Zug
Sport oder Churchill? Sport
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