Faszinierendes unter Wasser
Die Tauchfreunde Baldramsdorf erkunden ganzjährig die Unterwasserwelt im In- und Ausland.
BALDRAMSDORF (ven). In der Schattseite von Spittal gibt es nicht nur schöne Aussichten und eine Burgruine, dort haben sich auch Tauchbegeisterte zu den Tauchfreunden Baldramsdorf zusammengefunden.
Verein aus Freunden
"Seit August 2012 gibt es uns in dieser Form, ein eingetragener Verein sind wir seit März 2014", erklärt der stellvertretende Obmann Othmar Hofer. Derzeit bestehen die Tauchfreunde aus 13 Männern, aber: "Wir würden auch Frauen aufnehmen, wenn sich welche interessieren", so Hofer. So plant die Gruppe nicht nur Tauchgänge im Inland, es wird auch im Ausland in anderen Seen und Meeren die Unterwasserwelt erkundet.
Angefangen hat die Tauchleidenschaft im Freundeskreis. "Dann hat sich das immer mehr verbreitet", erklärt Taucher Michael Macek. Auch ein Spezialist - der ausgebildete Tauchlehrer Raimund Hannig - ist bei der Gruppe dabei. Er betreibt am und rund um den See eine eigene Tauchschule. Die Ausbildung beginnt mit einem Probetauchgang. Die Theorie wird vorher erklärt, der Lehrer sieht auch, ob sich unter Wasser eventuelle Ängste auftun.
Kein Tauchen ohne Ausbildung
Insgesamt eine Woche lang dauert die Ausbildung zum ersten "Brevet", dem Open Water Diver. Diese Ausbildung wird weltweit anerkannt erlaubt Tauchgänge bis zu 18 Metern Tiefe. Die nächste Stufe ist der Advanced Open Water Diver. Hier darf man bis zu 30 Metern tief tauchen, es ist auch Eis-, Tief-, Bergsee- und Nachttauchen möglich. Danach gibt es natürlich unzählige Spezialausbildungen bis hin zum Ausbilder selbst. "Man muss unter Wasser auch die gesamte Ausrüstung ab- und anlegen können, inklusive Brille", erklärt er.
Viele Regeln
"Wichtig ist es, dass man immer zu zweit tauchen geht", erklärt Othmar Hofer, der seit drei Jahren der Tauchleidenschaft verfallen ist. "Ohne Buddy geht es nicht." Der hilft auch in Notsituationen und kann Rettungsmaßnahmen ergreifen. Aber mit einfachem Untertauchen ist es noch lange nicht getan. "Bevor ich den Tauchgang starte, weiß ich bereits, was ich tun werde", so Hofer. Dabei muss man auch viel mathematisches Geschick an den Tag legen. "Ich muss berechnen, in welcher Tiefe ich durch den steigenden Druck bin, wann ich bei halbvoller Flasche umkehren muss und ich darf nie schneller als Luftblasen auftauchen, ansonsten riskiere ich die Dekompressionskrankheit oder einen Lungenriss", erklärt Hofer die Gefahren.
Faszinierende Welten
Dennoch nutzen die Taucher den Sport zur Entspannung. "Besonders in der Nacht ist es toll. Felslandschaften, Pflanzen und viele Fische, die auf Raubzug gehen oder die schlafen. Die kann man dann ganz nah beobachten", so Macek. Was viele nicht wissen: "In 30 Metern Tiefe gibt es im Millstätter See nahe der Seevilla ein Wrack, ein altes Holzschiff zu bestaunen."
Zur Sache:
Die Gruppe trifft sich jeden ersten Freitag im Monat in einem Gasthaus oder bei einem der Mitglieder zuhause.
Obmann: Gottfried Pichler
Mitglieder: 13, der Älteste ist 54, der Jüngste 19 Jahre alt
Ausrüstung: Neoprenanzug, Flossen, Brille, Pressluftflasche (reiner Sauerstoff wäre giftig), Tauchcomputer, Jacket, Blei (zum Sinken). Die Kosten beginnen bei rund 1.500 Euro für eine komplette Ausrüstung.
Tauchgang: 45 Minuten, im Winter 20-25 Minuten
Kälteschicht im See: Rund vier Grad Celsius
Tauchschein: Nicht ohne ärztlichem Attest
Nach dem Tauchgang: Eine Stunde warten, bis man über eine Bergstraße fahren kann
Tiefenrausch: Schwindel, Gefühl von Betrunkenheit
Schnuppertauchen jederzeit möglich
Kontakt auf Facebook unter "Tauchfreunde Baldramsdorf"
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