2015: Mehr Insolvenzen im Bezirk
Firmenpleiten um sechs, Privatinsolvenzen um sieben Fälle gestiegen.
BEZIRK (ven). Der Bezirk Spittal ist finanziell gebeutelt. Insgesamt gab es im Jahr 2015 29 eröffnete Unternehmensinsolvenzen. „Das sind um sechs Fälle oder 26 Prozent mehr Firmenzusammenbrüche als im Vergleichszeitraum des Vorjahres“, berichtet Barbara Wiesler-Hofer, Leiterin des KSV1870 Kärnten.
Weniger Schulden
Gesunken ist allerdings der Schuldenberg der insolventen Unternehmen von 115,6 Millionen Euro im Vorjahr auf 37,6 Millionen. "2015 wurden deutlich kleinere Unternehmen in die Insolvenz gezwungen als im Vorjahr."
Die drei größten Insolvenzen entfielen allesamt auf Unternehmen von Michael Rauter aus Seeboden. Die am stärksten betroffenen Branchen sind die unternehmensbezogenen Diensleistungen, das Gastgewerbe sowie die Bauwirtschaft.
132 Dienstnehmer betroffen
Auch die Dienstnehmer leiden unter den Firmenpleiten, trotz eines Rückganges von fast 21 Prozent waren es 132 Arbeitnehmer. Der Trend der ersten drei Quartale 2015 hat sich auch im 4. Quartal 2015 fortgesetzt. Es sind „Klein- und Kleinstbetriebe“ betroffen“, so Barbara Wiesler-Hofer.
153.000 Euro Schulden pro Privatkonkurs
Eine markante Steigerung gibt es auch bei den Privatkonkursen, im Jahr 2015 waren es im Bezirk 52 eröffnete Verfahren. "Dies sind um sieben Fälle oder fast 16 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres."
Die Schulden betrugen 7,9 Millionen Euro (2014: 6,6 Millionen), ein Plus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Daraus ergibt sich ein durchschnittlicher Schuldenstand pro Privatkonkurs von 152.923 Euro (2014: 146.666 Euro).
Viele Gründe
"Die Gründe für die Zahlungsunfähigkeit sind verschieden. Bei den ehemaligen Unternehmern ist die Ursache der Insolvenz das Scheitern des Unternehmens, für dessen Schulden dieser Unternehmer persönlich haftet. Bei den echten Privaten sind es Arbeitslosigkeit oder erheblicher Rückgang des Einkommens, Krankheit, Scheidung oder andere Belastungen aus dem familiären Umfeld", erklärt Wiesler-Hofer.
Für 2016 prognostiziert sie bei den Privatkonkursen einen leichten Anstieg.
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