In nur 140 Sekunden zur Tonne

Europlast produziert Boxen und Tonnen für Land- und Abfallwirtschaft sowie Industrie
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DELLACH (ven). Vom Rohstoff zum Produkt in nur 140 Sekunden - möglich ist das beim Kunststoffbehältererzeuger Europlast in Dellach im Drautal. Die WOCHE hat sich erkundigt, wie genau das funktioniert.

Kunden in ganz Europa

"Wir haben Produkte für drei Sparten: Landwirtschaft, Abfallwirtschaft und Industrie", so der Firmenchef. Im Jahr werden 181.000 Großkisten und 750.000 Abfallbehälter produziert. "Dabei werden 13.500 Tonnen Material verarbeitet", erklärt er und meint damit den Hauptbestandteil "HDPE" - High-Density Polyethylen in Granulatform, das Kubin vom europäischen Markt kauft. Auch die Kunden sind über den ganzen Kontinent verstreut. Besonders profitiert Kubin vom EU-Beitritt von Kroatien. "Die müssen auf EU-Umweltstandards aufrüsten und brauchen dazu unsere Tonnen", erklärt er.

Jede Tonne wird recycelt

Nun zur Fertigung: Mindestens 30 Prozent des Materials stammt von recycelten Tonnen, die im äußerst lauten Shredder zerkleinert werden. Das transparente HDPE wird in zehn Silos zu je 60 Tonnen gelagert und zu den insgesamt elf Spritzgussmaschinen mit einer Schließkraft von 200 bis zu 4.000 Tonnen transportiert. Rund 1.500 Tonnen Material befindet sich auf Lager, damit käme man rund eineinhalb Monate aus. "Dann wird das Granulat mit recyceltem Material und maximal einem Prozent Farbstoff gemischt und auf 230 bis 280 Grad Celsius erhitzt, bis es zähflüssig ist", erklärt Produktionsleiter Gerhard Schwarzenbacher. Die Maschine drückt das Material dann mittels einer Schnecke zum "Werkzeug" - hier wird dann die Tonne in die richtige Form gebracht und "gegossen".

Weniger als zwei Minuten

Eine große Box benötigt 140 Sekunden, eine 120-Liter-Tonne nur rund 70. Ein Roboterarm holt die Tonne oder Box dann aus der Maschine und stellt sie zum Abkühlen auf ein Förderband. Damit sich das fertige Produkt beim Abkühlen nicht verformt, wird es mittels eines Metallgestänges in Form gehalten. Der Deckel wird auf die selbe Art und Weise hergestellt. Mohammed Ramic beispielsweise montiert diesen dann auf die Tonnen, die eine Stärke zwischen drei und acht Millimetern haben, erklärt Schwarzenbacher.

Umwelltbewusst

Emmissionen erzeugt das Unternehmen keine. "Die Abwärme der Maschinen wird für die Bodenheizung der Produktions- und Montagehalle genutzt", sagt er. Nachdem zurückgenommene Tonnen vollständig recycelt und wiederverwertet werden, entstehe auch hier kein Abfall. "Selbst die Ausschussprodukte mit Fehlern werden wieder geshreddert und in den Kreislauf zurückgeführt", erklärt der Produktionsleiter. In der Montagehalle bekommen die Tonnen dann noch Räder oder auch einen Öffnungsmechanismus von unter anderem Helmut Pichler und Peter Niedermüller verpasst. Nun sind die Tonnen fertig für das Verladen zum Kunden. "Ein großer ist zum Beispiel die Stadt Wien. Die brauchen jährlich sehr viele Tonnen von uns", so Schwarzenbacher.

"Früher war es leichter"

Das Unternehmen war bereits seit 1948 unter Franz Kubin im Bereich Holztransport tätig. Die Kubin GmbH gab es seit 1977, 1995 entstand daraus Europlast unter seinem Sohn und jetzigen Inhaber Helmuth. "Wir waren vorher Generalimporteur von italienischen Produkten, seit 1997 produzieren wir aber selbst", erzählt Kubin. "Damals waren die Förderungen noch einfacher zu bekommen und auch die Behördenwege waren wesentlich unkomplizierter." Derzeit beschäftigt das Unternehmen auf dem 50.000 Quadratmeter großen Gelände rund 110 Mitarbeiter, daovn zwei Kunststoffformgeber-Lehrlinge, der Umsatz beträgt rund 37 Millionen Euro, Tendenz steigend. Investiert hat Kubin in den letzten zwei Jahren rund fünf Millionen Euro.

B100-Ausbau notwendig

Aber: "Der Erfolg eines Wirtschaftsstandortes hängt immer von dessen Infrastruktur ab" - Kubin spricht damit die Problematik des Ausbaus der B100 an. "Wir hier haben nun nicht mehr als eine asphaltierte Schotterpiste und auch keinen Bahnhof mehr. Dabei haben wir im Jahr bis zu 5.000 LKW-An- und Abfahrten bei unserem Gelände", so Kubin.

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