Feinstaub
Spittaler "GreenBox" drängt auf den asiatischen Markt
SPITTAL. Dass auch kleine Unternehmen als Startups Großes bewirken, beweist der Spittaler Karosseriespenglermeister Anton "Toni" Kluge mit seiner 2012 gegründeten Firma "Better Air". Sie stellt den innovativen Feinstaubfilter "GreenBox" her, der die mit Feinstaub beladene Umgebungsluft wie ein Staubsauger einsaugt und in einem speziellen Filtersystem die gesundheitsgefährdenden Feinstaubartikel herausfiltert - nämlich von 3.000 bis 3.500 Kubikmetern 99 Prozent mit der Partikelgröße von zehn Mikrometern und weniger (PM10) und noch immer 85 bis 95 Prozent von PM1 in einer Stunde. Die Idee kam vom Spittaler Pensionisten Walter Macke, der Kluge die Feinstaubproblematik 2010 ans Herz gelegt hatte.
2019 wird "durchgestartet"
Inzwischen seien 50 Filter auf dem Markt - allein in Spittal 15 mobile in stadteigenen (Müll-) Fahrzeugen und in 17 stationären Filteranlagen an exponierten Stellen, weitere fünf in Seeboden. Neben den mobilen und stationären "Green-Boxen" werden noch Indoor-Feinstaubfilteranlagen produziert, die die Luft in Werkstätten verbessert. Ein begeisterter Kunde ist beispielsweise Metallbau Wilhelmer in Kolbnitz.
Durch die immer größer werdende Feinstaubbelastung hoffen Kluge und seine beiden Mitarbeiter nach dem vollzogenen Umzug in die ehemalige Gabor-Halle, mit ihren Produkten im Jahr 2019 "durchzustarten" zu können, wie es heißt. In Spittal sollen zwei Litfaßsäulen mit Feinstaubfiltern und einer Werbefläche von 5,7 Quadratmetern sowie LED-Digitalanzeige sowie eine Solarbank mit 20 Anschlüssen zum Handy-Aufladen aufgestellt werden. Kluge: "Die Anlage wird von den Werbeträgern finanziert und kostet damit die Stadt nichts." Über die LED-Anzeige kann die Stadt aktuell über Verkehrssituationen oder Veranstaltungen informieren.
Zwölf GreenBoxen in China
Ferner drängen die Kärntner verstärkt auf den riesigen Markt China, wo in Nanjing nahe Shanghai bereits in einem großen Lokal und auf einem Schulhof zwölf stationäre "GreenBox"-Filter stehen. Kluge: "Das soll Schule machen."
Mit Indien und Malaysia, wo eine Einladung der Regierung von Kuala Lumpur vorliegt, will Kluge im nächsten Jahr weitere asiatische Märkte erschließen. Hier soll vor allem die Litfaßsäulen-Variante zum Tragen kommen. Ein Standfilter reinigt laut Untersuchungen der TU Graz pro Stunde 5.000 Kubikmeter Luft. Während des Forschungsprojektes waren bei der Firma Better-Air GmbH vier Personen integriert, nun sind ist man zu dritt (neben Toni Kluge noch Techniker und Konstrukteur Roman Striemitzer und Assistentin Eveline Santer).
Klammer von Anfang an begeistert
Ein Geschäftspartner habe zudem den Kontakt zum Skias Franz Klammer vermittelt. Kluge: "Ich habe ich ihm das Feinstaubproblem sowie unseren Beitrag zur Feinstaubreduktion erläutert dürfen und er war von Anfang an hellauf begeistert."
Nur ein Puzzle-Teil
"Wenn der Filter rund acht Stunden in Betrieb ist, reinigen alle zusammen 5,2 Millionen Kubikmeter Luft pro Tag", erklärt Kluge. Es sei ein gewaltiger Beitrag für die Umwelt, und dennoch "nur ein Puzzle-Teil. Zur Feinstaubvermeidung gehören auch die Straßenreinigung und das Fernwärme-Heizwerk."
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