Tourismuslandesrat Christian Benger: "Kärnten bietet zu viel Durchschnitt"
Kernaussage der neuen Tourismusstrategie am Katschberg präsentiert.
KATSCHBERGHÖHE. In einem breit angelegten Prozess wurde 2015 die Neuausrichtung und Profilschärfung des Kärntner Tourismus erarbeitet. „Kärnten bietet derzeit seinen Gästen zu viel Durchschnitt und zu wenig Herausragendes – das ist der ernüchternde Status quo“, erinnert Tourismuslandesrat Christian Benger im Hotel Cristallo am Katschberg an den Strategieprozess mit vielen Unternehmern und Vertretern der Tourismusorganisationen.
"Südliche Lebensqualität"
Diese Situation führe zu austauschbaren Angeboten, die in einem Preiskampf enden. „Das ist die Frage der Zukunft: Wird Kärnten am weltweiten Markt wahrgenommen, oder nicht“, so Benger. Daher lautet die Kernaussage der neuen Tourismusstrategie: Kärnten muss den Fokus auf eine Nr.1-Positionierung richten und als das Land mit der höchsten Konzentration an südlicher Lebensqualität in Österreich auftreten. So werde Kärnten von den Gästen aus anderen Ländern wahrgenommen, damit sei Kärnten laut Benger glaubwürdig.
Gesellig und maßvoll
Das Attribut „südlich“ steht für ein Lebensgefühl der Gelassenheit, das ganzjährig spürbar ist! „Um das authentisch zu vermitteln, müssen unsere Angebote, Produkte, Projekte und die Bewerbung der DNA-Kärntens entsprechen – sie müssen gesellig, maßvoll, überschaubar, bewahrend und fein sein“, weist Benger am Regionstag am Katschberg vor den Touristikern hin.
Vorzeigeprodukte für Europa
Jetzt sei es an der Zeit, mit der Strategie in die Umsetzung zu gehen und Kärntens Stärken zu stärken. „Auch dabei konzentrieren wir uns auf den Gäste-Boom und das Gästeverhalten, nämlich Land und Leute kennen lernen, erleben. Das bedeutet, Angebote zu Seen, Berg und Radfahren müssen zu europaweiten Vorzeigeprodukten werden!“, hält Benger fest. Dafür werden mit den Tourismusregionen Projektideen gesammelt und Initiativen gemeinsam weiterentwickelt.
Regionales erleben
In der Region Katschberg ist die besondere Herausforderung, die Südlichkeit entsprechend der Tourismusstrategie am Berg erlebbar zu machen. Dabei kommt es darauf an, eine entspannte Atmosphäre der Gelassenheit und des Genießens in authentische Angebote und Produkte zu verpacken. „Das bedeutet zum Beispiel, dass wir Alternativprodukte zum Schifahren brauchen, die diese erwartete Geselligkeit vermitteln“, so Benger. Der Advent- und Lichterweg mit den Hütten am Katschberg beispielsweise ermöglicht es dem Gast, in eine Atmosphäre der Ruhe einzutauchen und Traditionelles auf unverfälschte Weise zu erleben. „Das will der Gast: Authentisches, regionales erleben“, sagt Benger.
1,7 Millionen abzuholen
Um potentielle Partner zur Projektentwicklung zu motivieren, wird von Landesseite auch finanzielle Unterstützung angeboten. Spezielle Förderschienen für Investitionen in die Infrastruktur an Kärntens Seen sowie auf den Bergen und den Radwegen wurden entwickelt. Im Jahr 2016 werden dafür Fördermittel in der Höhe von 1,7 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Projekte aus Mosaik
„Die Profilschärfung des Kärntner Tourismus wird nicht über einzelne, wenige Großprojekte funktionieren. Das gemeinsame Ziel ist, durch viele Projekte und Initiativen das südliche Lebensgefühl flächendeckend im ganzen Land erlebbar zu machen“, betont Benger einmal mehr. Am Ende dieses Prozesses soll aus einem Mosaik kleiner Projekte ein großes Leuchtturmprojekt „Kärnten“ entstehen, das nachhaltig am Markt wahrgenommen wird.
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