Zu viele Auflagen für Unternehmer

Peter Krainer wurde bestraft, weil sich ein Lehrling verletzte | Foto: KK
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  • Peter Krainer wurde bestraft, weil sich ein Lehrling verletzte
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BEZIRK (ven). Immer mehr Auflagen, Evaluierungspflichten und Vorgaben, die mit der Praxis unvereinbar beziehungsweise mehr schlecht als recht durchführbar sind, dagegen kämpft der Mölltaler Unternehmer Oswald Marolt – unterstützt von seinem Verein "UfA – Unternehmer für Arbeitnehmer".

Unfall und Strafe
Anlassfall war ein Unfall, bei dem sich der Lehrling von Peter Krainer, Tischlermeister aus Greifenburg, im dritten Lehrjahr beim Brennholzschneiden in den Finger geschnitten hat. Die Konsequenz: Das Arbeitsinspektorat tauchte in Krainers Büro auf und nahm seinen Betrieb unter die Lupe, es folgten drei Gerichtsverhandlungen wegen Verletzung der Aufsichtspflicht und eine Strafe von 2.800 Euro. Denn: Der Werkstattmeister war – statt der vorgeschriebenen 3,50 Meter – 4,31 Meter vom Lehrling entfernt. "Das ist doch in der Praxis nicht durchführbar. In einer HTL geht das ja auch nicht. Man kann doch einem Lehrling im dritten Lehrjahr nicht ständig hinterher sein, das ist doch Arbeitsverhinderung", so Krainer.

"Keine Lehrlinge mehr"
"Der Arbeitsinspektor kam ohne zu grüßen, setzte sich auf meinen Tisch und hat sich sehr unhöflich benommen", so Krainer. "Er forderte gleich mal alle Evaluierungsberichte. Ich habe gesagt, wenn er grüßen lernt, kann er gerne wiederkommen", beschwert sich Krainer. Bei einem weiteren Besuch kamen gleich zehn Beamte und "haben Mappen voller Gesetzestexte auf den Tisch geknallt und mir vorgehalten, was alles nicht stimmt. Dabei habe ich im Lauf meiner Karriere über hundert Lehrlinge ausgebildet, bin seit 30 Jahren bei der Tischlereiinnung und aus meinen Lehrlingen kamen sehr viele Wettbewerbssieger hervor. Ich möchte aber nun keinen mehr aufnehmen und ausbilden, wenn solche Steine in den Weg gelegt werden", ist der Tischler empört. Dies ist nur ein Beispiel der immer mehr werdenden Auflagenflut für Unternehmer.

UfA nimmt Kampf auf
Oswald Marolt hat nun – stellvertretend für viele Unternehmer – den Kampf aufgenommen. Er fordert mehr praxisnahe Richtlinien und eine Einbindung der Unternehmer in die Gesetzesbildung. "Es gibt nahezu täglich neue Auflagen, die man einfach nicht kennen kann." Laut Marolt suchen die Arbeitsinspektoren oft nur nach Fehlern statt nach Lösungen.
Der Leiter des Arbeitsinspektorates Herbert Ruhdorfer war bis Redaktionsschluss für eine Stellungnahme nicht erreichbar. In Spittal gingen mit der UfA über 500 Unternehmer auf die Straße, um gegen die immer stärker werdenden Auflagen und Vorschreibungen zu protestieren.

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