Damals & Heute: Spittaler Bahnhof
Aus dem ehemaligen Wächterhäuschen entstand ein großer Bahnhof.
SPITTAL. Der erste „Bahnhof“ war ein Wächterhäuschen am Auenfeld. Mit der Fertigstellung der Tauernbahn ist Spittal endgültig zum Kreuzungspunkt beider Bahnstrecken in Oberkärnten geworden.
Großzügiger Ausbau
Die Gleise der privat geführten K&K privilegierten Südbahn sowie der staatlichen Tauernbahn verliefen vom Bahnhof Spittal bis zur Teilung im Bereich der Haltestelle Lendorf parallel. Im Jahr 1898 strahlte der Spittaler Bahnhof noch einen idyllisch dörflichen Charakter aus. Das 1871 nach den Plänen von Wilhelm Flattich erbaute Gebäude wurde im Zuge der Errichtung der Tauernbahn, in den Jahren 1906 bis 1909, großzügig erweitert und ausgebaut.
Kritisch beäugt
Mit dem Bau der Eisenbahn brach für den bis dahin eher verschlafenen Marktflecken Spittal eine Ära an. Es fanden sich viele fremde Bahnbauleute im Ort ein, die von Teilen der lokalen Bevölkerung kritisch beäugt wurden. So galten beispielsweise die „Bruggenschlosser“, welche die Eisenbrücke über die Lieser errichteten, als „rauflustiges Völkl“. Trotz ihres Geldes sahen sie die Spittaler Wirtsleute lieber gehen als kommen.
Große Eröffnung
Die Eröffnung der Strecke Badgastein – Spittal erfolgte durch Kaiser Franz Joseph I. am 5. Juli 1909. Die zwei Sonderzüge mit den Festgästen trafen um 8.15 Uhr am Bahnhof Spittal ein und wurden unter anderem vom Spittaler Bezirkshauptmann Ritter von Pawlowski feierlich empfangen. Im Vorfeld des Besuchs hatten angeblich Pawlowskis übertriebene Sicherheitsmaßnahmen bei den Bürgern für Unmut gesorgt. Laut einer Anekdote soll ihm aus diesem Grund sein Zweispitz entwendet worden sein, galt es doch als große Schmach, dem Kaiser ohne Hut gegenübertreten zu müssen.
2012 wurde der Bahnhof barrierefrei, nach eineinhalb Jahren, wieder vollständig den Besuchern und Fahrgästen übergeben.
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