Foodsharing-Points sind zu klein geworden
Im Möll- und Drautal werden größere Ausgabestellen für übrige Lebensmittel gesucht.
MÖLLTAL (ven). Der Foodsharing-Point (FSP) Mölltal ist zu klein geworden. Das Team ist nun auf der Suche nach einem neuen Standort in Obervellach sowie zwischen Dellach und Oberdrauburg. Der Andrang sowie das Angebot machen größere Räumlichkeiten notwendig.
Mehr Angebot
Der Foodsharing-Point im Mölltal besteht seit drei Jahren bei Familie Suntinger in Untergratschach bei Obervellach. Laut Organisator Anton Bauer ist es dort aber nun zu eng geworden und gesucht wird ein Standort in der Größe zwischen 20 und 30 Quadratmetern, mit Toilette und Warteraum, Strom sowie Parkplätze. In Dellach ergeben sich die selben Probleme, bei Familie Egger ist der Ausgabeplatz nun zu klein geworden, informiert Anton Bauer.
Großes Team
"Derzeit kommen samstags ab 18 Uhr an die zwölf bis 25 Familien. Es wird Winter, die Leute stehen im Freien, somit bleiben sie lieber zuhause", so Bauer weiter. In Kärnten, Osttirol, Tirol und Vorarlberg sind derzeit 34 Personen im Team, die allesamt Schulungen absolviert haben.
Wegwerfen beenden
Bauer will damit der Lebensmittelverschwendung entgegentreten, er ist im Onesimus Hilfswerk tätig, das vor vier Jahren in Kärnten als Unterstützer und Sponsor Foodsharing gefördert hat. "Täglich haben wir mit Jugendlichen in Mülltonnen geschaut und hunderte Kilogramm gute, saubere und noch genießbare Lebensmittel gerettet. Das Wegwerfen muss beendet werden. Dann entdeckten wir die Plattform foodsharing.de", sagt er.
Selbst finanziert
Finanziert wird das Projekt durch die Mitarbeiter selbst, sie machen Kulturwaldpflege, Gartenhilfe, helfen Senioren und verlangen dafür eine kleine Wertschätzung. "Hiermit finanzieren wir Autos, Strom, Mieten, wobei wir dringend eine Fahrzeugspende - einen Kleinbus - benötigen würden."
Bauer gründete als Obmann 2013 den ersten Foodsharing-Verein Österreichs. "In diesen vier Jahren haben wir exakt 131.000 Kilogramm Lebensmittel von Unternehmen, 6.000 Kilogramm von Haushalten und 21.000 Kilogramm direkt aus Mülltonnen gerettet. Wöchentlich haben wir in Kärnten in sieben Ver(fair)teilerstellen 1,9 Tonnen zur Verfügung, Tendenz steigend. Zwei neue Konzerne spenden ebenfalls, daher brauchen wir mehr Platz."
Keine Steuern
Zu kämpfen habe das Team mit den Behörden. "Man möchte eine Besteuerung einführen. 22.000 Haushalte haben in den vier Jahren bei uns Lebensmittel abgeholt, wenn wir jetzt nur einen Euro - wie in Deutschland - einheben sollen, müssten wir 22.000 Euro Steuer nachzahlen. Damit wären die Vereine pleite."
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