Lob und Tadel an den Radwegen
Radler mit Angebot am Millstättersee zufrieden, Kritik im Mölltal.
Wie gut werden die Radwege der Region angenommen, wie oft auf die Straße ausgewichen? Hier eine - nicht repräsentative - Umfrage am Milstätter See und im Mölltal.
BEZIRK. Weil Victoria Sedlmaier fürs Bundesheer ab September trainiert, radelt die Spittalerin täglich. Mit dem Zustand der Radwege ist die 19-Jährige durchweg zufrieden. Die Lieserschlucht aber ist ihr "zu gefährlich". Deswegen weicht sie über den Buchenwald zum Hotel Steiner in Seeboden aus.
Der Spittaler Marco Coblenz ist fast jeden zweiten Tag mit seinem Mountainbike on Tour, wie er sagt. Mit den ausreichend vorhandenen Radwegen der Region hat er keine Probleme, Was natürlich fehlt: Ein angemessener Radweg durch die Lieserschlucht. Auf die Straße weiche er nur bei Regen aus, weil die Fahrbahn weniger rutschig sei als der Fahrradweg.
Gerald und Monika Wasserer aus Bad Kleinkirchheim radeln zu 80 Prozent im Gelände, meist in den Nockbergen vor der Haustür. Die Radwege rund um den Millstätter See sind okay. Allerdings müsse man häufiger auf die Fußgänger Rücksicht nehmen und das Tempo drosseln. Nur wenn's schnell gehen soll, wird die Straße benutzt. Dann müsse man allerdings auf die Autos aufpassen.
Michaela Cosano findet die Radwege der Region super. "Ich bin froh, dass es sie gibt", freut sich die Millstätterin. Gerade in der Marktgemeinde aber müssten Radler und Fußgänger besser getrennt werden: "Besonders Urlauber mit Hund sind zurufresistent. Auch ärgert sie, wenn der Geh-/Radweg zugeparkt ist.
Die Familien Regner und Ropotz aus Kärnten beziehungsweise der Steiermarkt sind hellauf begeistert vom Radwegenetz um den Millstättersee - im Unterschied zu dem am Wörthersee.wo sich viel mehr Fußgänger auf den Radwegen drängeln, die häufig direkt an der Straße liegen und von Bahnübergängen unterbrochen werden.
Die Berliner Torsten, Kathrin und Valentin Unmack schwärmen ebenfalls vom unkompliziertem Radwanderweg parallel zum See. Allerdings bemängeln sie, dass am bergigen Südufer dort, wo es steil ist, der Weg häufig zu schmal und nicht abgesichert sei.
Aus dem radlerfreundlichen Holland sind Jacqueline und Marcel Brunninkhois. Sie genießen das von Zuhause aus gewohnte Radeln auf der ebenen Strecke. Wenn sie allerdings schneller auf Rennrädern unterwegs sind, wird - auch auf Fahrradwegen - der Helm getragen.
"Fahrradweg zu steinig"
Im Mölltal treffen wir häufig Biker, die nicht den Fahrradweg benutzen, sondern auf die meist parallel laufende B 106 ausweichen. Der Flattacher Leopold Litzke argumentiert, nach bewältigten mehr als 102 Kilometern lege er das letzte Stück auf der Straße zurück, weil es so kürzer und flacher sei. Der 74-Jährige klagt, vor Winklern und Heiligenblut müssten sich die Radler mit Schotter plagen.
Genau das ist auch der Grund, warum die beiden Ungarn Janos Berlasz und Jozsef Milovich auf der Bundesstraße und nicht dem Fahrradweg radeln. "Steine, Steine, Steine", klagt der 65-jährige Janos, der mit seinem zwölf Jahre jüngeren Kumpel in einer Woche von Salzburg nach Grado unterwegs ist.
Und für die drei Wiener Berhard Aringer, Martin Kaltenbrunner und Marko (Nachname soll nicht genannt werden, Red.) sind beide Mankos dafür ausschlaggebend, dass sie sich mit den Autos auf der Straße tummeln: "Auf dem Radweg geht es immer rauf und runter, auch ist er oft mit Schotter übersät."
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