Seit fünf Jahren mit der Nähmaschine unterwegs
Reinhild Wendl und Helga Spitzer organisieren Hilfe zur Selbsthilfe für afrikanische Frauen.
OBERVELLACH, TANSANIA (ven). 2011 hat Reinhild Wendl mit ihrer Spendenaktion begonnen. Damals sammelte sie Nähmaschinen, die sie mit nach Afrika nahm, dort wurden zahlreiche Frauen von ihr im Nähen ausgebildet. Durch den Verkauf der Näharbeiten konnten die afrikanischen Frauen Geld verdienen. Nun zieht sie nach fünf Jahren Resümee.
Können hilft dort sehr
Die Obervellacherin war nun mit Helga Spitzer, die sie in Sachen Übersetzung tatkräftig unterstützt, wieder drei Wochen in ihrer fast schon zweiten Heimat in Tansania. "Wir haben dort erfahren, dass wir von der Bevölkerung sehr geschätzt werden und dass unser Können dort sehr hilft", ist Wendl begeistert. Nachdem sie nun eine "Elite-Gruppe" und eine zweite Gruppe von Näherinnen auf die Beine gestellt und ausgebildet hat, hilft sie nun bei der Vermarktung der bunten Gewänder, deren Stoffe in Europa hergestellt werden.
Hilfe zur Vermarktung
"Wir organisieren nun Verkaufsmodenschauen", so Wendl. Denn: Der Verkauf - speziell an Touristen - ist für die Frauen dort schwierig, man müsse dies trainieren. "Die Kommunikation findet natürlich auf Englisch statt, da hat Helga Spitzer sehr geholfen", so Wendl. Die Modelle werden dabei natürlich von den Schneiderinnen selbst vorgeführt. Um die Näh-Werkstatt, die im Laufe der Jahre dort aufgebaut wurde, zu führen, wurde nun von den Frauen in einer geheimen Wahl ein Führungsgremium gewählt. "Sie müssen sich nun beweisen. Die Werkstatt soll in unserer Abwesenheit natürlich weitergeführt werden", so Wendl. Dazu gehören auch Richtlinien für das Arbeiten, Buchhaltung und Organisation.
Erlöse für Frauen
Vom Verkauf haben die Frauen natürlich auch etwas, 30 Prozent vom Erlös kommt als Rücklage in die Gemeinschaftskasse, damit werden wieder neue Materialien eingekauft. "In fünf Jahren haben wir insgesamt 70.000 Euro, die an Spenden lukriert wurden, investiert", ist Wendl stolz, die 29 Nähmaschinen und drei "Overlocks" dafür aus Österreich auftreiben konnte.
"Natürlich braucht man für die Arbeit dort auch großes Einfühlungsvermögen und die Frauen haben großes Vertrauen in uns und kommen auch mit ihren Problemen zu uns", so Spitzer. Das Ehrgefühl und die Wertschätzung untereinander sei dort sehr hoch.
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