Trebesinger Landwirte setzen auf eigenen Strom
Sieben Landwirte haben sich bereit erklärt, Photovoltaikanlagen für den Eigenverbrauch zu errichten.
TREBESING (ven). Im Lieser- und Maltatal ist Energie ein großes Thema. Deshalb haben sich im Ortsteil Neuschitz sieben Landwirte dazu bereit erklärt, Photovoltaikanlagen zu errichten, die hauptsächlich für den jeweiligen Eigenbedarf Strom liefern werden.
Initiative aus der Bevölkerung
"Die Klima- und Energiemodellregionsgemeinde (KEM) Trebesing ist beim Thema Energie schon lange Vorreiter. Auch diesmal zeigt sich wieder, dass Initiativen nicht von oben aufgesetzt werden müssen, sondern direkt aus der Bevölkerung kommen können", so KEM-Manager Hermann Florian.
Lastprofile gemessen
Die einzelnen Lastprofile der Nutzer wurden über längere Zeiträume gemessen und die benötigte Größe der Anlagen bestimmt. Pro Anlage werden es zwischen drei und fünf Kilowattstunden sein. "Wegen der niedrigen Einspeisetarife kann man mit solchen Anlagen heutzutage kaum mehr Geld verdienen. Es lässt sich jedoch sehr wohl Geld einsparen, indem man eine Anlage installiert, die auf die Deckung des Eigenbedarfs abgestimmt ist, sodass so wenig wie möglich Strom zugekauft werden muss", so Florian weiter.
Aufrüstung mit Batterien
Den Betrieb mancher Stromverbraucher könne man über den Tag hinweg verteilen, sodass die aus der Sonne erzeugte Energie optimal genutzt wird. Ein recht hoher Anteil am Strombedarf, der nicht flexibel verschoben werden kann, liege laut Florian jedoch üblicherweise in den Morgen- und in den Abendstunden; gerade dann, wenn die Sonne nicht optimal Energie liefert. Deshalb werden die Anlagen bereits jetzt für eine Aufrüstung mit Batterien vorbereitet. "Die Batteriepreise sinken stark, sodass eine Nachrüstung sicherlich bald rentabel wird.
In der Nähe der Anlagen befindet sich die neugestaltete Energie-Wandermeile. Durch eine Anzeigetafel soll Besuchern deutlich veranschaulicht werden, wieviel lokaler Strom aus Sonnenenergie erzeugt wird."
Unabhängig und günstiger
Andreas Neuschitzer und Stefan Oberlerchner sind zwei der Landwirte, die sich für diesen Schritt entschieden haben. "Mir geht es um die Energieversorgung und dass ich unabhängig bin", so Neuschitzer zur WOCHE. Die Freileitungen, die besonders in diesem Ortsteil kilometerweit über Wald und Wiese gehen, sind vermehrt den Wetterextremen wie Schnee und Föhnstürme und dadurch fallende Bäume ausgesetzt. "Außerdem sind die Anlagen leichter zu warten, ich hole den nächstgelegenen Elektriker und muss nicht auf einen Konzernmitarbeiter warten, der mich vielleicht mehrere Tage warten lässt", so Neuschitzer. Er rechnet mit einer Investition von 10.000 bis 15.000 Euro.
Oberlerchner will sich damit Stromkosten ersparen. Nach zehn bis 15 Jahren soll sich die Investition auch rechnen. Ins Netz einspeisen möchte auch er nicht.
Weiters dabei sind noch Wilhelm Kerschbaumer, Lukas Oberlerchner, Arthur Baier, Fritz Koch und Hans Neuschitzer.
Ausschreibungen laufen
Die Ausschreibungen für die Errichtung laufen gerade, erst wenn man Angebote eingeholt hat, werden dementsprechende Förderungen bei Bund, Land und aus dem KEM-Budget beantragt.
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