Wirbel um Hort und Ganztagesschule in Spittal
Eltern wollen Hort erhalten, "Hort ist ein Auslaufmodell", so Land und Stadtgemeinde. Informationsveranstaltung morgen, 15 Uhr, Volksschule Ost.
SPITTAL (ven). Spittaler Eltern von Volksschulkindern sind empört: Kürzlich erreichte sie ein Brief der Stadtgemeinde, in dem mitgeteilt wurde, dass es den Schülerhort in den Volksschulen Ost und West in Spittal ab nächstem Schuljahr nicht mehr gibt und die Kinder nur mehr die Ganztagesschule (GTS) besuchen können. Schulstadträtin Ina Rauter: "Ich bin für transparente Information. Der Hort ist ein Auslaufmodell."
Eltern beider Schulen können sich morgen, Freitag, um 15 Uhr, in der Volksschule Ost genauer informieren.
"Möchte selbst entscheiden"
Mutter Nicole Posch ist sauer: "Ich möchte selbst entscheiden können, ob mein Kind den Hort oder die GTS besucht. Also ob es 'nur' betreut wird oder ob es auch Unterricht gibt. Außerdem waren wir bisher bei den Abholzeiten im Hort flexibel, dies wurde nun nicht mehr erlaubt. Bei der GTS geht das überhaupt nicht mehr, die Kinder müssen bis 16 Uhr bleiben", sagt sie zur WOCHE. Außerdem störe es sie, dass die Information so kurz vor Schulschluss und nicht bereits früher gekommen ist.
Posch und viele andere Mütter wundern sich nun über die Vorgehensweise und setzen sich für den Erhalt der beiden Hort-Standorte ein.
"Hort ist Auslaufmodell"
Stadträtin Ina Rauter (Team Kärnten-Spittal) dazu: "Der Hort ist ein Auslaufmodell, das wurde uns bereits vor zwei, drei Jahren mitgeteilt, deshalb hat man ja auch die GTS entwickelt und diese ist auch flexibler. Dass die Kinder im Hort früher als um 16 Uhr abgeholt werden konnten, war nicht rechtens, deshalb mussten wir hier wieder viel strenger sein", verweist sie auf die gesetzliche Lage. Denn die Stadtgemeinde erhält Förderungen vom Land, wenn die erforderliche Kinderanzahl nicht bis 16 Uhr im Hort sei, verliere man "nicht wenig" vom Landesgeld. "Wir würden Amtsmissbrauch betreiben, wenn wir das ohne weiteres zulassen würden", weist sie hin.
"Alle zufrieden"
Für Rauter, selbst Mutter einer Volksschülerin, sei es wichtig, dass alle - Kinder und auch Eltern - zufrieden seien. "Das Land hat uns außerdem mitgeteilt, dass die Förderungen für den Hort komplett eingestellt werden. Mit einer zusätzlichen GTS würde man zweigleisig fahren, was uns als Schulerhalter viel Geld kosten würde."
"Viel Fehlinformation"
Sie denkt, dass hier einfach viel Fehlinformation und auch Gerüchte gestreut werden. "In der GTS gibt es die Essenszeit, die Aufgabenzeit und dann sind die Pädagogen angehalten, ein attraktives Freizeitprogramm zu bieten." Sie hofft, dass man nach dem Gespräch mit den Eltern auf einen gemeinsamen Nenner komme. "Jeder muss sich an - gesetzliche - Spielregeln halten, auch wir als Schulerhalter."
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