St. Pölten/Traisental
Alles auf Schiene, oder nicht?
Attraktivierung des Klimatickets: Laut Politiker müssen Rahmenbedingungen für Pendler verbessert werden.
REGION. "Im Vergleich zum Speckgürtel rund um Wien ist der Zentralraum Niederösterreich der große Verlierer. Mehr als eine Milliarde Euro Investition im Speckgürtel, gerade 200 Millionen für den Zentralraum Niederösterreich mit der Landeshauptstadt", zeigt Robert Laimer, Abgeordneter zum Nationalrat (SPÖ), auf. Der St. Pöltner nimmt damit Stellung zu einem Bezirksblätter-Artikel in der Ausgabe vom 10./11. November, wo es um den Rahmenplan der Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) und wie die Bundesländer vom Bahnausbau profitieren, ging. Laimer berichtet zudem: "Der zweigleisige Ausbau von Herzogenburg nach St. Pölten ist jetzt in Planung – dieser Ausbau inklusive Lärmschutz war schon vor 2017 fix fertig." Auch der Elektrifizierung von Herzogenburg nach Krems hätte die Ministerin nur mittlere Anerkennung gezeigt.
Das sagt die ÖBB
Doch warum kam es zu den Verzögerungen? ÖBB-Pressesprecher Christopher Seif erklärt: "Mit jedem neuen Rahmenplan werden auch die voraussichtlichen Zeitpläne abgebildet: Behördenverfahren, betriebliche Erfordernisse oder auch Verzögerungen im Bau. Stichwort: Corona-Pandemie, Lieferengpässe können zu etwaigen Verzögerungen führen." Klar ist: "Der Rahmenplan ist kein exakter Bauzeitplan", erläutert Seif weiter.
Stehplätze auf Westbahnstrecke
Auch für die 14-jährige Tochter von Birgit Angerer ist die Öffi-Nutzung nicht immer von Vorteil. "Im Prinzip ist die Verbindung zwischen Krems und St. Pölten gut. Das einzige Problem sind die Verspätungen und die doch sehr häufigen Ausfälle", erzählt Angerer. Durch die Ausfälle muss die Mutter ihr Kind öfter mit dem Auto wieder vom Bahnhof abholen und nach St. Pölten fahren, damit die Schülerin pünktlich zu Unterrichtsbeginn erscheint. Robert Laimer ist, wie er selbst sagt, ein "stolzer Klimaticket-Besitzer". Doch: "Leider werden auf der attraktiven Westbahnstrecke, spätestens nach Corona, Stehplatzkarten ausgegeben werden", erläutert Laimer. Denn ohne die Rahmenbedingungen zu verbessern, sei das Klimaticket für Pendler aus dem Traisental wohl kein Thema und das Auto würde weiter genutzt werden.
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