Bezirk St. Pölten: So sicher ist die Trinkwasser-Versorgung
Trotz Hitze sprudelte im Bezirk St. Pölten noch Wasser aus den Hähnen. Für Notfälle ist man vielerorts gerüstet.
ST. PÖLTEN (red). Hitze, gleißende Sonne und weit und breit keine richtige Regenwolke. In immer mehr Gemeinden wurde das Trinkwasser knapp. Bürgermeister riefen zum Wassersparen auf. Wir haben in die Brunnen im Bezirk St. Pölten geschaut, wie es um die Versorgung mit dem kostbaren Lebenselixier bestellt ist. Wo droht ein Mangel und welche Notfallpläne liegen in den Laden?
Pumpen auf Hochtouren
Aufgrund der Hitze ist der Wasserverbrauch in den einzelnen Gemeinden zuletzt stark gestiegen. "Unsere Wasserpumpen laufen sozusagen auf Hochtouren", hieß es etwa aus Kirchberg. In Eichgraben stieg der Verbrauch von täglich rund 750 auf 1.250 Kubikmeter. Der Verbrauch habe sich verdoppelt, hieß es aus Pyhra. In der Landeshauptstadt selbst stieg der Verbrauch von durchschnittlich 16.000 auf die Spitzenfördermenge von 22.000 Kubikmeter.
Aufruf zum Wassersparen
Während etwa in Hafnerbach oder in Rabenstein die Bevölkerung dazu angehalten wurde, Wasser zu sparen, oder einzelne Haushalte vor allem mit Nutzwasser versorgt werden mussten, stellt diese Menge für St. Pölten kein Problem dar. Erich Breyer, Leiter der Trinkwasserversorgung, versicherte, dass das kühle Nass nicht knapp werde. "Am liebsten ist es uns, wenn so viel Wasser getrunken wird wie nur möglich. Das steigert unseren Umsatz", so Breyer augenzwinkernd. Die Trinkwasserversorgung der Stadt wird durch die "Ur-Traisen" – ein 15 bis 30 Meter tief liegender Gundwasser-Begleitstrom, der von den Kalkalpen kommend unter der Traisen zur Donau fließt – gesichert.
Wasser aus der "Ur-Traisen"
Dieses Wasser reicht sogar nicht nur für die St. Pöltner selbst. Auch die Gemeinden Pyhra, Karlstetten und Gerersdorf beziehen Wasser aus St. Pölten. Darüber hinaus werden die Ortswasserleitungen rund um St. Pölten durch eigene Quellen oder von der EVN gespeist. Ober-Grafendorf ist etwa seit zehn Jahren an die EVN-Versorgung angeschlossen. Ein Teil Karlstettens seit 1983. "Seither hatten wir keine Probleme mehr", so Amtsleiterin Renate Strohmaier.
Die Pläne für den Ernstfall
In Neulengbach wiederum kommt Wasser von der EVN nur im Ernstfall. Das sei bislang aber noch nicht notwendig gewesen, heißt es aus der Gemeinde. Auch in den anderen Gemeinden musste bislang keiner der Notfallpläne in Kraft treten. Diese sehen etwa in Pyhra und Wilhelmsburg vor, die zweite Wiener Hochquellenwasserleitung anzuzapfen. In Neidling kann über eine Stichleitung Wasser aus Karlstetten abgepumpt werden. In Michelbach kämen im Ernstfall Tankwägen zum Einsatz, die Wasser aus Rohrbach an der Gölsen holen. "Das hatten wir schon öfter", sagt Amtsleiterin Gertraude Schwarzwallner. "Es ist eine teure Angelegenheit."
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