St. Pölten
Der Hammerpark und seine grüne Fee (mit Video)
Im Einsatz für die Tiere und die Natur: Katharina Bichler pflegt und hegt den Hammerpark in St. Pölten.
ST. PÖLTEN. Der Hahn kräht innbrünstig sein "Guten Morgen", die Enten ziehen ihre Runden durch den Teich und eine grüne Fee huscht durch die Anlage. Während alle Welt noch schläft, oder sich gerade erst auf den Weg in die Arbeit begibt, ist eine Frau bereits fleißig, um den Lieblingspark der St. Pöltner in Schuss zu halten.
Mit Herz und Seele dabei
"Kathi rennt morgens durch den Park wie ein Wiesel, und alles ist sauber. Das sind Sachen, die so keiner sieht, aber die wichtig sind", erläutert Robert Wotapek, Leiter der Stadtgärtnerei St. Pölten. Die Mitarbeiterin, über die er so lobende Worte findet, ist Katharina Bichler. Die 33-Jährige ist die gute Seele des Hammerparks. Sie kümmert sich um die 4,7 Hektar große Fläche, die 560 Bäume als Schattenspender zählt, samt Spielzeug. Dabei kann Sie auf die tatkräftige Hilfe von Wotapek und seinen Stellvertreter Klaus Müller zählen. Eine harmonische Synergie, die sichtbar wird in einer idyllischen Grünoase, bei der sich nicht nur die St. Pöltner, sondern auch die Tiere wohlfühlen.
Tiere haben Vertrauen
Ein Bewohner des Parks ist auch die Graugans Gustav, die gegenüber Katharina Bichler sehr vertrauensvoll ist. "Gustav ist so zutraulich, weil die Vorgängerin ihn aufgezogen hat. Der wäre fast gestorben", erzählt Bichler. Auch die Kamerunschafe, mit dem vier Monate alten Lilo im Schlepptau, scharen sich um die 33-Jährige, die sie liebevoll streichelt. "Für mich ist es wichtig, dass sie eine Beziehung aufbaut. Die Tiere müssen ihr vertrauen, wenn irgendetwas ist und wir sie einfangen müssen. Denn nur so können wir etwas tun", erläutert Robert Wotapek. Neben den genannten Tieren zählen auch Meerschweinchen, Ziegen, Wildenten, Hühner und Hähne zu den fixen Parkbewohnern. Apropos Ziegen: Diese haben des öfteren mit Koliken zu kämpfen, da sie von Besuchern alles mögliche, wie Chips, zum Essen bekommen. "Mir ist es am liebsten, wenn die Leute gar nichts füttern. Die Leute meinen es nicht böse, aber es ist halt nicht gut", appelliert Bichler. Eines ist klar: Die Tiere und auch der Park sind bei der St. Pöltnerin in sehr guten Händen.
Zur Sache
Der Parkname leitet sich von einem "Hammerwerk" ab, das sich bis 1903 in unmittelbarer Nähe befand. Die Anlage wurde von der Stadt St. Pölten 1883 errichtet (Erweiterung: 1900; Neugestaltung: 1978/79). Ein Gedenkstein und ein Denkmal im östlichen Teil erinnern an Widerstandskämpfer, die hier am 13. April 1945 hingerichtet wurden.
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