St. Pölten
"Du hast unsere Ehre befleckt"
Prozess am Landesgericht St. Pölten: Ehemann wurde freigesprochen.
ST. PÖLTEN (ip). Bereits beim Prozess im März 2020 wies ein 34-jähriger Türke aus dem Bezirk St. Pölten die ursprünglichen Vorwürfe seiner damals Noch-Ehefrau empört zurück. Ihrer Aussage vor der Polizei nach habe sie der Mann im vergangenen Dezember bedroht, gewürgt und geschlagen.
Nachdem die Frau von ihrem Entschlagungsrecht Gebrauch machte, musste Richterin Doris Wais-Pfeffer weitere Zeugen laden. Die angeblichen Drohungen des Ehemannes, der überzeugt gewesen sei, dass seine Frau ihn betrüge, aber auch Verletzungen der Frau konnten die, nach dem Streit zu Hilfe gerufenen Eltern des Mannes, sowie die Mutter der Frau nicht bestätigen.
„Haben Sie Ihrer Tochter eine Ohrfeige gegeben?“, wollte Wais-Pfeffer von der Schwiegermutter des Beschuldigten wissen. „Ja, aber nicht fest“, bestätigte die Zeugin. Sie sei zornig gewesen, weil ihre Tochter ihr nichts von ihrem Fremdgehen erzählt habe.
„Du hast unsere Ehre befleckt!“, soll die Mutter geschimpft und sogar mehrfach auch auf den Halsbereich ihrer Tochter geschlagen haben, so der Vater des 34-Jährigen. „Ich hab gesagt, er soll sich scheiden lassen“, meinte er und bestätigte, wie auch die Mutter des gehörnten Mannes, keine Verletzungen bei der Schwiegertochter wahrgenommen zu haben.
Staatsanwalt Karl Wurzer fasste sich in seinem Plädoyer kurz und überließ die Schuldfrage der Richterin, der die Drohungen betreffend die Aussage der Ehefrau fehlte. Wer für die Kratzer des angeblichen Opfers verantwortlich war, konnte auch nach den Aussagen der Zeugen nicht festgestellt werden, was zu einem rechtskräftigen Freispruch für den Türken führte.
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