One Billion Rising
Gemeinsames Tanzen gegen Gewalt an Frauen
Heute, am 14. Februar 2024, wurde in St.Pölten zum Flashmop aufgerufen: Im Rahmen der weltweiten Aktion „One Billion Rising“ setzt man tanzend ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen.
ST. PÖLTEN. Immer noch ist dieses ein sehr großes Thema: Gewalt an Frauen. An diesem Tag wird getanzt. Aber warum wird bei so einem ernsten Thema eigentlich getanzt?
Rathausplatz St. Pölten wird zur Tanzfläche
Weltweit wird zu "Break the Chain" eine einheitliche Choreografie getanzt.
"Aber oft, die wird von Land zu Land etwas abgewandelt"
, verrät Sabine Hubmayer, Projektkoordinatorin für die Stadt St. Pölten. "Wir wollen damit auf das Thema aufmerksam machen. Wir zeigen, dass wir stark sind, dass wir laut sind, dass wir mächtig sind und wir lassen uns nicht unterkriegen."
Ein sehr ernstes Thema
"Das Thema Gewalt an Frauen und Mädchen ist an sich ein sehr ernstes. Und einmal im Jahr haben wir die Möglichkeit, mit etwas Lustbetontem in die Öffentlichkeit zu gehen, mit diesem Thema", so Martina Eigelsreiter, Leiterin Büro für Diversität St. Pölten,
"und wirklich den öffentlichen Raum zu erobern. Was ja für Frauen und Mädchen nicht in allen Ländern so einfach ist und auch leider bei uns oft zu Konflikten führt."
Man versuche alle Frauen und Mädchen zu stärken. "Wir haben genauso ein Recht auf ein gewaltfreies Leben." Und auch Männer spielen bei der Aktion eine große Rolle: "Sie können extrem unterstützend auftreten. Es gibt ja ausreichend Feministen. Es gibt sehr viele, die dieselbe Meinung vertreten und als Vorbild fungieren."
Der Zusammenhang zwischen Tanz und Gewalt
"Es geht darum, dass Tanzen eine Form ist, ein Instrument für Frauen und Mädchen, um ein Thema anzuschneiden. Gerade Tanzen ist zum Beispiel in Patriarchen verboten. Es gibt immer noch Länder, in denen Frauen und Mädchen das Tanzen verboten ist. Es ist eine Ausdrucksweise, sich gegen etwas zu wehren. Und zugleich kann man etwas Positives bringen, denn manchmal gehört auch etwas Fröhlichkeit dazu, um Frauen und Mädchen zu zeigen, wie stark sie sind und dass man solidarisch und gemeinsam gegen die Gewalt antreten kann", weiß Eigelsreiter.
Wolfgang Grabsteiner, Altkatholische Kirche Österreich, erzählt:
"Ich war eigentlich von Anfang an bei der Aktion in St. Pölten dabei. Ich habe Tag täglich mit jungen Menschen zu tun, die von Gewalt, Mobbing oder noch Schlimmerem zu tun haben. Es ist wichtig, dass auch Männer hier herkommen. Und wenn sie nicht tanzen, dann sollen sie zumindest da sein und ihre Solidarität zeigen."
Selina Hubmayer ist dabei, weil: "es wichtig ist, gegen Gewalt an Frauen aufzustehen." Tatjana Monsieur ist dabei, weil: "es einfach sehr wichtig ist. Wir wollen ein Zeichen setzen. Wir Frauen sind genauso stark. Es ist ein wichtiges Thema. Es ist ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen."
Fakten zur Stadt
Zahlen vom 1. Jänner - 31. Oktober 2023
- 175 Betretungsverbote, die in der Stadt von der Polizei ausgesprochen wurden
- 3.508 Personen, die vom Gewaltschutzzentrum NÖ beraten wurden (davon 2.794 weiblich)
- 49 Frauen, 57 Kinder die im St. Pöltner Frauenhaus Zuflucht gefunden haben
- 7.713 Gesamtnächtigungen im Frauenhaus St. Pölten
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