St. Pölten
Inklusion als gemeinsames Ziel

Beispiel für ein Zeichen für eine offene Gesellschaft: der Diversity Day in St. Pölten. 
 | Foto: Josef Vorlaufer
  • Beispiel für ein Zeichen für eine offene Gesellschaft: der Diversity Day in St. Pölten.
  • Foto: Josef Vorlaufer
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Am 3. Dezember ist der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen. Dieser Tag soll das Bewusstsein für die Anliegen von Menschen mit Behinderungen stärken.

ST. PÖLTEN (pa). Der „Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen“ wurde von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um die Situation von Menschen mit Behinderungen ins Blickfeld zu rücken. Ungefähr 15% der Weltbevölkerung haben laut Angaben der Vereinten Nationen eine Behinderung. Behinderungen erschweren die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben deshalb, weil dieses nicht so ausgestaltet ist, dass jeder Mensch uneingeschränkt daran teilnehmen kann. Eine tatsächliche Verbesserung des Alltags kann durch Inklusion herbeigeführt werden. In der Praxis heißt das, dass durch den Abbau von Barrieren in öffentlichen Verkehrsmitteln und Einrichtungen, die Entwicklung von modernen Hilfsmitteln wie Kommunikationstechnologien oder durch die kompetente Unterstützung von Personen mit schweren Behinderungen, die Teilhabe am öffentlichen Leben für jeden Menschen ermöglicht werden soll.

Plattform Barrierefreiheit St. Pölten startete 2012

Seit 2012 setzt sich die Plattform Barrierefreiheit St. Pölten (eine Initiative des Büros für Diversität der Stadt St. Pölten) für Inklusion – die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in allen gesellschaftlichen Prozessen – ein. Die Plattform ist eine Interessensvertretung der Menschen mit Behinderungen und verfolgt das Ziel, dass alle Menschen im öffentlichen Raum ihren Alltag und ihre Freizeit gemeinsam gestalten können.

Folgende Mitglieder der Plattform Barrierefreiheit St. Pölten machen durch ihre Statements aufmerksam:

Josef Schoisengeyer, Obmann des Club 81 St. Pölten – Club für Menschen mit und ohne Behinderung:
„Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember ist ein von den Vereinten Nationen ausgerufener Gedenk- und Aktionstag. Ziel ist es, auf die Probleme von Menschen mit Behinderung aufmerksam zu machen und die Würde, die Rechte und das Wohlergehen dieses Personenkreises zu fördern. Behinderung darf kein Grund für einen fehlenden Zugang zu Barrierefreiheit in seinen vielfältigsten Formen sein. Menschen mit Behinderung müssen einen ungehinderten Zugang zu integrativer Bildung und Inklusion in allen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Bereichen haben. Der Österreichische Behindertenrat als gesamtösterreichisches Vertretungsgremium aller Behindertenorganisationen erhebt dazu folgende zentrale Forderungen, die vom Club 81 – Club für Menschen mit und ohne Behinderung selbstverständlich mitgetragen werden:

  • Die UN-Behindertenrechtskonvention muss ambitionierter umgesetzt werden. In vielen Bereichen, sind sogar trotz anfänglicher Bemühungen Rückschritte getätigt oder geplant worden (Arbeit, Bildung, sozialer Schutz).
  • Evaluierung der Maßnahmen des Nationalen Aktionsplan Behinderung 2012 bis 2020 mit anschließender Erarbeitung eines Nationalen Aktionsplanes Behinderung 2021 bis 2030 unter kooperativer Partizipation der Menschen mit Behinderungen
  • Schaffung eines Inklusionsfonds, um die Maßnahmen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention finanzieren zu können.
  • Gestaltung des Österreichischen Behindertenrates analog zum Seniorenrat mit gesetzlich geregelter Finanzierung.

In diesem Sinne sehen auch wir vom Club 81 – Club für Menschen mit und ohne Behinderung unsere engagierte Tätigkeit, die wir auch künftig fortsetzen wollen und werden. Auch wenn die derzeitige Situation wegen der COVID 19-Pandemie diese Arbeit nicht gerade erleichtert.“

Lukas Huber, Verbandsleiter Gehörlosenverband Niederösterreich:
„Etwa 1.000 gehörlose und hochgradig schwerhörige Menschen in Niederösterreich benutzen die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS). Verbandsleiter Lukas Huber bekräftigt anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember 2020 die vom Gehörlosenverband Niederösterreich bereits erhobenen wichtigsten Forderungen. Die Corona-Pandemie zeigt uns, wie verletzlich die Menschen und das Gesundheitssystem sein können. Eine Gehörlosenambulanz nach dem Vorbild in Linz fordern wir nach wie vor für Niederösterreich ein. Regionale Informationen der Landespolitik sowie Gemeinderats- und Landtagswahlen auf ORF NÖ werden ohne Dolmetschung in die ÖGS ausgestrahlt. Die verantwortlichen Akteure sind dazu aufgerufen, unser Recht auf ÖGS umzusetzen, damit das Informationsdefizit für gehörlose und hochgradig schwerhörige Menschen überwunden werden kann.“

Eveline Helm, Bundeslandkoordinatorin Special Olympics Niederösterreich:
„Wir, Elisabeth Frühauf und ich Eveline Helm, sind für Special Olympics Österreich im Bundesland Niederösterreich tätig. Unser Motto ist „Bewegung und Sport“. Mit diesem Ziel wollen wir Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung motivieren aktiv verschiede Sportarten auszuprobieren und zu trainieren. Dafür setzen wir unterschiedliche Angebote an sportlichen Aktivitäten oder können bei regelmäßigen Trainings für Trainer*innen einen finanziellen Zuschuss anbieten. Neugierig geworden? Schreib uns eine E-Mail oder ruf uns an: blk-niederoesterreich@specialolympics.at; 0664/54 79 634, 0664/22 11 988.“

Birgit Hochgerner, fachl.-päd. Leiterin Tagesstätte St. Pölten:
„Gemeinsam haben wir 2020 trotz aller Krisen und Schwierigkeiten zu einem besonderen Jahr gemacht. Wir haben uns von der Pandemie nicht die Freude an der Arbeit, dem Musizieren, dem voneinander Lernen und Rumalbern nehmen lassen und die gemeinsame Zeit in der Tagesstätte genutzt, um sich gegenseitig zu ermutigen und Spaß zu haben.“

Christoph Dirnbacher, Ö1Campus/Freak-Radio:
„Bei den FreakCasters geht es um Menschen, ihre persönlichen Geschichten und ihre – mitunter außergewöhnlichen – Leidenschaften: https://freakcasters.simplecast.com/. Gerne würden wir unser neues Podcast Projekt vorstellen. So vielfältig wie das Leben sind auch unsere GesprächspartnerInnen. Vom Fotoprojekt für Omas und Opas bis hin zur Barrierefreiheit. Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember haben wir Menschen getroffen, die uns über ihren Alltag mit Behinderung erzählen. Barbara Sima-Ruml berichtet von einprägsamen Begegnungen mit ihren Mitmenschen, denn auch im Jahr 2020 ist eine Lektorin im Rollstuhl (für Manche) noch immer etwas Besonderes.
Folge 18: Barrierefreiheit ist ein Menschenrecht
Folge 19: Inklusion im Journalismus - Das Projekt Andererseits und ihr neuer Podcast 

Martina Eigelsreiter, Leiterin Büro für Diversität St. Pölten:
„In der momentanen Zeit ist es wichtig, dass die Möglichkeit für die Teilhabe weiterhin besteht. Die Corona‐Pandemie und ihre Folgen treffen Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen stark. Gerade in solch schwierigen Zeiten muss gewährleistet sein, dass der Gedanke der Inklusion unser gesellschaftlicher Kompass bleibt. Ein Miteinander auf Augenhöhe und Verständnis für das Gegenüber hilft, besser durch diese Zeit zu kommen

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