Internetkriminalität
Mehr als 10.000 angezeigte Delikte in NÖ

Innenminister Gerhard Karner und Nationalratsabgeordneter Friedrich Ofenauer beim Tourstop in St. Pölten: Internetkriminalität ist präsenter denn je. | Foto: Tanja Handlfinger
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Internetkriminalität ist präsenter denn je, das zeigen unter anderem die vor kurzem stattgefundenen Hackerangriffe auf das WIFI NÖ in St. Pölten und die Stadtgemeinde Korneuburg. In diesen beiden Fällen, die zeitgleich stattfanden, konnte man die Gruppe "Lockbit“ dingefest machen. Innenminister Gerhard Karner macht auf seiner Tour durch Niederösterreich zum Thema Internetkriminalität Halt in St. Pölten.

ST. PÖLTEN/ LF/ NÖ. Aus vier Feldern bestehe die Internetkriminalität: der klassische Betrug, Hass und Mobbing im Netz, Fake- und Deepnews und Cybersecurity/Netzsicherheit.

Bist du schon mal Opfer von Internetkriminalität (Fakesms, Fakemails, Deepfake News etc)

Kriminaldienstreform bis in die lokalen Regionen

Ziel sei es, nicht nur in der Zentrale in Wien Cyberexperten zu haben, sondern auch bewusst in allen Regionen Österreichs. „Bei der Kriminaldienstreform soll es künftig neue Ausbildungsschwerpunkte geben. In der Grundausbildung nimmt der Cyber- und Internetbereich eine wesentliche Rolle ein“, betont Karner. In Österreich sollen 700 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden, in Niederösterreich werden es rund 100 sein. Der Aufwuchs passiert langsam.

„Wir werden in allen Bundesländern Cybertrainingseinrichtungen einrichten, so auch in St. Pölten in der Landespolizeidienststelle wo einerseits die Spezialisten ausgebildet werden, aber auch letztendlich jede einzelne Polizistin und jeder Polizist eine Grund- und Weiterausbildung bekommt“,

informiert Karner weiter. Und als Spezialfall gibt es die sogenannte Cyberhacks, das gibt es bereits erste Testläufe: Einer in Tamsweg, Horn und Wien. 

Innenminister Gerhard Karner und Nationalratsabgeordneter Friedrich Ofenauer beim Tourstop in St. Pölten: Internetkriminalität ist präsenter denn je. | Foto: Tanja Handlfinger
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Informationen und Sensibilisierung

Weiters gibt es eine gemeinsame Informations- und Sensibilisierungsoffensive mit dem Land NÖ und den Bezirken.

„Es ist viel Informationsarbeit, die hier getan werden muss. Es ist immer das beste, wenn man auf sich selbst schaut und nicht zu schnell vertraut. Eine SMS, eine WhatsApp, eine Mail besser dreimal checken, wenn man sich nicht zu hundert Prozent sicher ist, von wem die Nachricht ist. Weil es kann jede und jeden treffen, jede Bildungsschicht, jedes Alter, jedes Unternehmen und jede Organisation“,

betont der Innenminister. Dabei gibt er einen kurzen Rückblick über die Informiationstour im Jahr 2023, bei der Gemeinden, Städte, Firmen, Schulen und Institutionen über Internetkriminalität aufgeklärt und informiert wurden. Dazu gibt es auch vom BMI 10 Tipps (Schutz vor IT Kriminalität). Gemeinden und Städte seien nicht primäres Ziel von Gruppen wie Lockbit, sondern Firmen, die viel Geld haben. Unternehmen würden sehr oft zahlen. 

Gerhard Karner und Fritz Ofenauer: "Internetkriminalität kann jeden treffen." | Foto: Tanja Handlfinger
  • Gerhard Karner und Fritz Ofenauer: "Internetkriminalität kann jeden treffen."
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Wenn man bezahlt, bezahlt man mit seinen Daten

Fritz Ofenauer (Bürgermeister, Bezirks- und Gemeindeobmann ÖVP, Wehrsprecher) stimmt dem Innenminister zu und betont: „Es ist wirklich so, dass es jeden treffen kann. Ganz aktuell habe ich eine Mail bekommen, mit der Information, dass ich scheinbar etwas gewonnen habe.“ Für Ofenauer sei es sehr wichtig, den Menschen zu sagen, dass es die Möglichkeit der Täuschung und Einsatz der KI immer leichter möglich macht, getäuscht zu werden.

„Im schlimmsten Fall bezahlt man nicht nur mit seinen sensiblen Daten, sondern auch mit viel Geld.“

Destabilisierung und Unsicherheit

Spannend sei für Ofenauer: „Die Cyberangriffe sollen um 200 Prozent gestiegen sein. Bis 2014 sollen sich die Desinformationen und Deepfakes im Normbereich bewegt haben. Seit 2014 sollen diese aber vor allem im politischen Bereich stark angestiegen.“ In seiner Funktion als Wehrsprecher betont er:

„Das ist eine Möglichkeit der Destabilisierung, Desinformationen zu streuen. Unsere Aufgabe ist es, dagegen zu wirken. Wir arbeiten dafür, dass die Menschen informiert werden und dadurch auch eine gewisse Sicherheit entsteht.“

Sehr wichtig sei auch der schnelle weg zur Polizei, es ist wichtig diese Dinge auch zu melden.

Zahlen aus der Kriminalstatistik zu Internetkriminalität in Niederösterreich

  • Anzeigen Internetkriminalität 2022: mehr als 8.300 Delikte
  • Steigerung von 2021 auf 2022 um knapp 27 Prozent
  • Anzeigen Internetkriminalität 2023: mehr als 10.000 Delikte (vorläufige Statistik)

Zahlen zur Internetkriminalität in St.Pölten - Stadt

  • Anzeigen Internetkriminalität 2022: 333 Delikte
  • Anzeigen Internetkriminalität 2023: 380 Delikte (vorläufige Statistik)

Zahlen zur Internetkriminalität in St.Pölten – Land

  • Anzeigen Internetkriminalität 2022: 682 Delikte
  • Anzeigen Internetkriminalität 2023: 787 Delikte (vorläufige Statistik)

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