St. Pöltner Brustkrebsverein hilft Betroffenen mit beispiellosem Engagement
"Pinke" Löwinnen geben Mut
Oktober ist Brustkrebs-Monat: Der Verein
"Pinke Löwin" hilft Erkrankten mit beispiellosem Engagement.
ST. PÖLTEN (ag). "Nicht verzagen, auch wenn der erste Schock groß ist, Brustkrebs ist heute kein Todesurteil mehr!", erzählt Alexandra Bollwein, selbst Betroffene und Vorstand im Verein für Brustkrebserkrankte. Bei ihr wurde der Krebs im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung im Jahr 2017 diagnostiziert. "Nach dem ersten Schock hat mir eine Freundin von der Selbsthilfegruppe erzählt", so Bollwein. Nach einigen Bedenken kontaktierte Bollwein die Gruppe schließlich doch, "rückblickend betrachtet war es der beste Schritt, den ich zu dieser Zeit setzen konnte." Doris Liedl war damals bereits im Vorstand und erklärt die Philosophie der Pinken Löwin: "Wir wollen den Frauen zeigen, dass auch nach einer sehr schweren Zeit wieder die Sonne scheinen kann. Wir geben ihnen das Gefühl, in ihrer Situation nicht alleine zu sein. Die Gemeinschaft ehemals Betroffener vermittelt Hoffnung."
15 Frauen pro Tag
Aktuelle Zahlen der Europa Donna Austria, Teil der europäischen Brustkrebs-Koalition, belegen, dass über 5.400 Österreicherinnen jährlich an Brustkrebs erkranken, das sind 15 Frauen pro Tag. Gefühlsmäßig nimmt das Thema Brustkrebs in den vergangenen Jahren mehr Raum in der Öffentlichkeit ein. Bollwein sieht das differenziert: "Ja und nein. Die aktuell verstärkte mediale Aufmerksamkeit ist wohl darauf zurückzuführen, dass der Oktober seit 1985 aufgrund einer Initiative der American Cancer Society als Brustkrebs-Monat etabliert wurde und dies auch in den letzten Jahren nach Europa geschwappt ist. Das ist sehr wichtig und auch gut so, wünschenswert wäre jedoch, auch in den anderen elf Monaten Frauen auf die Wichtigkeit der Vorsorge hinzuweisen."
Abtasten und Vorsorgetermine
Je früher ein möglicher Tumor in der Brust entdeckt wird, desto höher sind die Heilungschancen, daher empfehlen Bollwein und Liedl: "Die Brust regelmäßig selbst abtasten und bei spürbaren oder optischen Veränderungen ohne großes Zögern einen Termin beim Frauenarzt vereinbaren. Weiters regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung gehen und im Zweifelsfall lieber einmal öfter kontrollieren lassen."
Zur Sache:
Den Verein "Pinke Löwin" gibt es seit 1984 in St. Pölten und er zählt derzeit 51 Mitglieder. Die Angebote umfassen u.a. Erfahrungsaustausch mit Betroffenen, Arzt-Vorträge und "ganz viel Spaß und Lebensfreude". Infos für Betroffene auf der Facebookseite "Pinke Löwin St. Pölten".
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