St. Pölten
Satte 200 PS in Frauenhand (mit VIDEO)
Karoline Eisner: Abschleppfahrerin aus Leidenschaft. So setzt sie sich in einer Männerdomäne durch.
ST. PÖLTEN. Eine Warnleuchte blinkt in ihrem Fahrzeug auf und schon steht das Auto still. Doch was tun wenn man eine Panne hat? Am besten die Pannenhelfer vom ARBÖ rufen, eine davon ist Karoline Eisner. Sie ist eine der wenigen Frauen in der Branche und die einzige Abschleppfahrerin
beim ARBÖ Niederösterreich weit. Den Bezirksblättern erklärte sie warum sie diesen Beruf wählte und verriet ob sie ihn wieder ergreifen würde.
LKW fahren und die Technik habe sie schon seit Kindheitstagen interessiert. Doch zunächst schlug sie einen anderen Weg ein. Bevor Karoline Eisner als Technikerin und Abschleppfahrerin beim ARBÖ anfing, war sie Fahrschullehrerin. Doch sie strebte nach einer beruflichen Veränderung. "Durch das Programm Frauen und Technik kam ich zu einer Lehre als Technikerin", erklärt sie. Damals war Karoline Eisner 45 Jahre alt. "Ich durfte beim ARBÖ die Lehre absolvieren.Als ich den ersten Tag in die Berufsschule ging, dachten meine Schulkollegen ich sei die Lehrerin", berichtet die Technikerin. Auch die Lehrabschlussprüfung bestand ich mit guten Erfolg. Als Frau in einer Männerdomäne kann es schon teilweise zu Vorurteilen kommen. "Am Anfang war es natürlich nicht so einfach, aber mittlerweile funktioniert es einfach toll", so Eisner. Auch seitens der Kunden kommt größtenteils nur positives Feedback, wenn sie mit dem Abschleppwagen vorfährt.
Was Karoline Eisner an Ihrer Arbeit gefällt:
(K)ein typischer Arbeitstag
Am meisten liebt Karoline Eisner die Abwechslung. In der Früh erkundigt sie sich über die bevorstehenden Abschleppungen, dann ist sie mit ihrem LKW die meiste Zeit auf den heimischen Straßen unterwegs. Flexibiliät gehört dazu, auch kann schon ein Einsatz kurz vor Dienstende noch hereinkommen. Ihr Einsatzgebiet: ganz Österreich und darüber hinaus. Ihr schönster Einsatz beim ARBÖ brachte die Abschleppfahrerin bis in die Schweiz. "Ein Kunde wollte sein Auto in guten Händen wissen (Karoline und ARBÖ), so wurde ich damit beauftragt sein Auto bis in seine Heimat abzuschleppen", berichtet sie.
Tipps für Frauen
"Jede die einen technischen Beruf machen will, soll es machen. Aber dazu gedrängt werden, sollen Frauen nicht. Jedoch ist es schön, dass es für Frauen möglich ist.", so Eisner. Durchhaltevermögen ist gefragt. "Ich wurde von meinen Kollegen immer ernst genommen, es ist aber eine harte Domäne. Jedoch wie man in den Wald schreit, so kommt es zurück", so die Abschleppfahrerin. Für Mädchen, die sich für die Branche interessieren hat Karoline Eisner folgende Tipps: In mehreren Werkstätten schnuppern gehen, man sollte sich wohlfühlen, wenn man schmutzig und dreckig wird und nicht verschreckt sein. "Jeder soll das machen, was einem Spaß macht und sich nicht abhalten lassen. Denn nur wenn man mit Freude in die Arbeit geht, macht man sie auch gut" Auf die Frage, ob sie diesen Beruf wieder ergreifen würde, sagt Karoline Eisner: "Ich würde es jederzeit wieder so machen und bereue nichts"
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