So wird im Uniklinikum St. Pölten für gute Luft gesorgt
Vor allem im OP muss die Luft weitgehend partikel- und keimfrei sein.
ST. PÖLTEN (red). In einem Klinikum gibt es für die Raumluftqualität sehr hohe Vorgaben. Besonders im OP, in Eingriffsräumen und in produzierenden Bereichen wie zum Beispiel der Apotheke, Blutbank oder im Labor, sind die Anforderungen am höchsten. Die Luft muss hier weitgehend partikel- und keimfrei sein. Im Universitätsklinikum St. Pölten werden durch Lüftungsanlagen pro Stunde mehrere 100.000 Kubikmeter Luft mit der jeweils passenden Qualität durch diese Bereiche geleitet. Die Abteilung Technik garantiert durch ein komplexes Regelungssystem die jeweils benötigte Luftqualität und leistet einen großen Beitrag für die Patientensicherheit.
Für die Luftqualität in Ambulanzbereichen oder Patientenzimmern gibt es andere Parameter in den gesetzlichen Grundlagen, als jene in Eingriffsräumen oder OP-Sälen. Für Kliniken gilt die H6020-Lüftungsnorm, die die Anforderungen für die Luftqualität in Raumkategorien regelt.
Die höchsten Anforderungen sind im direkten Operationsfeld sowie in den Produktionsbereichen zu finden. Im OP muss das Operationsfeld, in dem sich der Patient befindet, besonders geschützt werden. In diesem Feld wird ein sehr hoher Luftwechsel mit einem laminar gerichteten Luftstrom benötigt, damit sich über dem Patienten möglichst keimfreie Luft befindet.
In produzierenden Bereichen, wie der Apotheke, Blutbank oder im Labor muss der gesamte Raum den Normen und Vorgaben entsprechen. Während zum Beispiel die individuell abgestimmten Substanzen für die Chemotherapien hergestellt werden oder in der Blutbank die Blutkonserven aufbereitet werden, muss die Raumluft weitgehend partikel- und keimfrei sein.
„Um die hohen gesetzlichen Anforderungen an die jeweils benötigte Raumluft rund um die Uhr zu erfüllen, bedarf es viel Fachwissen in der Lüftungstechnik und ein ständiges Überwachen und Adaptieren der Betriebszustände. Die komplexe Regelungstechnik sämtlicher Anlagen wird in der Gebäudeleittechnik überwacht. In periodischen Abständen veranlassen wir in enger Abstimmung mit dem Klinischen Institut für Hygiene und Mikrobiologie die Überprüfung der Luftqualität in unserem Klinikum. Dabei werden immer an den gleichen Positionierungen im Raum exakte Partikelmessungen vorgenommen“, so Christian Müllner, Leiter der Abteilung Technik am Universitätsklinikum St. Pölten.
Die Lüftungsgeräte in den Haustechnikzentralen sowie die zugehörigen Lüftungskanäle beanspruchen viel Platz. Diese Kanäle werden in den Zwischendecken und Schächten bis in alle Bereiche des Klinikums geführt.
Die angesaugte Außenluft, die von der Anlage in die Kanäle gelangt, muss gefiltert, geheizt und teilweise danach wieder abkühlt werden. Darüber hinaus muss auch die Luftfeuchtigkeit geregelt werden, denn je nach Jahreszeit ist die Außenluft anders beschaffen. Im Winter wäre die Luft für viele Klinikbereiche zu trocken, daher muss diese dann angefeuchtet werden. Das geschieht mithilfe von Wasserdampf, welcher in die Lüftungsgeräte eingebracht wird.
In den Lüftungsanlagen gibt es Filterstufen und in besonders sensiblen Bereichen sind auch zusätzlich Filter im Raum eingebaut. Die Luft muss je nach Bereich bis zu vier Filterstufen durchlaufen.
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