St. Pölten: Einer, der uns mal pflegen wird

Jörg Ney ist Pflegedienstleiter im Haus an der Traisen. "Der Bedarf an Pflegern werde weiter zunehmen", sagt er.

ST. PÖLTEN (jg). Unsere Gesellschaft wird immer älter, der Bedarf an Pflegeplätzen ist so groß wie nie. In Niederösterreich sind derzeit 27.258 Menschen auf fremde Hilfe angewiesen, alleine im Bezirk St. Pölten sind es 2.722 (siehe unten). Früher oder später wird für fast jeden von uns der Zeitpunkt kommen, wo auch wir Pflege brauchen. Natürlich hofft man auf eine Pflegerin oder einen Pfleger mit Herz zu treffen, wenn es einmal so weit ist. Aber wer sind die Menschen eigentlich, die uns einmal pflegen werden, was müssen sie können?
Die Bezirksblätter haben das Landespflegeheim Haus an der Traisen in St. Pölten besucht. Hier ist Jörg Ney als Pflegedienstleiter einer von den Menschen, die dafür sorgen, dass der letzte Abschnitt unseres Lebens in Würde und mit Liebe verläuft. Seit acht Jahren ist er einer von 90 PflegerInnen im Haus an der Traisen, wo insgesamt 121 Pflegeplätze zur Verfügung stehen. Der Großteil der Pfleger ist weiblich. Neben Ney versehen nur fünf männliche Kollegen Dienst im Pflegeheim.

"Hilfe zur Selbsthilfe"

Ney selbst absolvierte zuerst die HTL, machte beim Bundesheer die Sanitäter- und schließlich die dreijährige Krankenpfleger-Ausbildung. Im dritten Stock des Pflegeheims grüßt Ney die Bewohner, die gerade beim Frühstück sitzen. "Wie geht's?", fragt er. Und: "Hat das Frühstück geschmeckt?" Um 7 Uhr ist Dienstübernahme von der Nachtschicht. Dann steht die Pflege nach dem Motto "Hilfe zur Selbsthilfe" am Programm. "Wir wollen die Selbstständigkeit der Bewohner bewahren", sagt Ney. Neben der Pflege selbst müsse die Arbeit dokumentiert werden, Gespräche mit Angehörigen werden geführt. "Man läuft sehr viel", sagt der 39-Jährige. "In einer Nachtschicht bis zu 14 Kilometer."

"Ich könnte das nicht"

"Man kann als Pfleger etwas bewirken", sagt er. Das Schöne an seinem Beruf seien die Lebensgeschichten, die man erfährt, und der Beziehungsaufbau, der auch die Angehörigen der betreuten Menschen miteinschließt. Eine Herausforderung sei es auf der anderen Seite, die unterschiedlichen Charaktere, Werte und Bedürfnisse unter einen Hut zu bekommen. "Es geht darum, dass es für jeden passt", sagt der 39-Jährige. Das Grundprinzip dabei: die Würde der Bewohner zu bewahren. "Es geht um Respekt, deswegen sind wir mit unseren Bewohnern auch grundsätzlich per Sie." Mit Respekt wird Ney auch selbst begegnet, wenn er von seinem Beruf erzählt: "Ich könnte das nicht", bekomme er oft zu hören. "Die Reaktionen auf meinen Beruf sind stets sehr positiv."

Zur Sache

In den Bezirken St. Pölten Stadt und Land werden insgesamt 2.722 Menschen von Pflegekräften betreut. 1.318 davon werden in Pflegeheimen unterstützt. 1.404 Menschen werden von mobilen Diensten betreut.

Weitere Berichte zur Situation der Pflege in unseren Regionen finden Sie auf unserer Themenseite.

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