Kinderbetreuungsoffensive in NÖ
Übergangslösungen, Pläne und mehr

Die Betreuungsoffensive NÖ wurde beschlossen, um die Betreuungslücke zwischen den Zwei- und Zweieinhalbjährigen zu schliessen. SYMBOLFOTO | Foto: pixabay.com
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Ab Herbst 2024 soll laut der Kinderbetreuungsoffenisive vom Land NÖ jedes Kind ab dem 2. Lebensjahr einen Kindergartenplatz bekommen. So soll es Familien leichter gemacht werden, die Lücke zwischen Karenzende und Kindergartenbeginn zu schließen.

Die Betreuungsoffensive NÖ wurde beschlossen, um die Betreuungslücke zwischen den Zwei- und Zweieinhalbjährigen zu schliessen. SYMBOLFOTO | Foto: pixabay.com
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ST. PÖLTEN/ ST. PÖLTEN LAND. Eine gesetzliche Grundlage gibt es nicht, heißt: Einen gesetzlichen Rechtsanspruch hat man nicht auf einen Platz mit zwei Jahren. Den gibt es nur für das letzte Kindergartenjahr. Aber, da sind sich die Gemeinden alle einig: Man möchte die Offensive mittragen, um es den Eltern zu erleichtern. Wir haben uns umgehört, wie der Stand der Dinge in unseren Gemeinden ist.

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Zwischenlösung gesucht

Der Kindergarten Umbau in Wilhelmsburg ist voll im Gange.

"Leider wird die Fertigstellung der Tagesbetreuungseinrichtung erst 2025 erfolgen. Wir arbeiten mit sehr großer Motivation daran, die Betreuung für unsere jungen Familien auf die Füße zu stellen. In einer Größe, dass wir auch die Kapazitäten schaffen. Das ist unser oberstes Ziel",

Peter Reitzner und Sabine Hippmann (beide SPÖ) | Foto: Reitzner
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so Bürgermeister Peter Reitzner (SPÖ), Wilhelmsburg. Er betont dabei, dass die aktuellen Kapazitäten der Kindergartengruppe gerade für die Kinder ab drei Jahren reichen. "Wir arbeiten bereits daran und versuchen, eine Übergangslösung zu finden." Es seien sehr starke Jahrgänge.

(Mehr)Kosten, die die Gemeinde gerne tragen

Ein Problem seien für die Gemeinde Wilhelmsburg die grob geschätzten Personalkosten:

"Wir, und da sind wir nicht die einzigen Gemeinden, denen es so geht, haben leider nur mehr wenige Einnahmen durch Kommunalsteuern. Gemeinden wie wir sind auf Förderungen und Unterstützung angewiesen. Wir schätzen die Personalkosten, die die Gemeinde tragen muss, auf rund 300.000 Euro, wenn nicht mehr, die mit der Kinderbetreuungsoffensive einhergehen."

Wilhelmsburg habe aber eine Lösung gefunden, diese Kosten tragen zu können. Wilhelmsburg war einmal eine Industriestadt, sei aber jetzt zu einer Naherholungszone geworden, da die großen Firmen abgewandert sind.

"Wir haben noch Kommunalsteuereinnahmen, aber nicht mehr in dem Ausmaß, welches für unsere Stadt angemessen wäre."

Ab Herbst sollen auch Zweijährige die Möglichkeit haben eine Betreuungsgruppe besuchen zu können. SYMBOLFOTO | Foto: pixabay.com
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Früher habe man mit den Kommunalsteuern kalkulieren können, jetzt werden diese Einnahmen immer weniger und das sei das Kernproblem, das viele Gemeinden haben.


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Einen gesetzlichen Anspruch hat man zwar nicht auf einen Platz (erst auf das letzte Kindergarten Jahr), dennoch wollen die Gemeinden die Offensive mittragen. SYMBOLFOTO | Foto: pixabay.com
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Kleinkindergruppe ab 2025

Böheimkirchens Bürgermeister, Franz Haunold (SPÖ), verrät:

"Wir werden versuchen, eine zusätzliche Kleinkinderbetreuung auf die Beine zu stellen. Das ist unser Weg, den wir gehen wollen."

Der Kindergarten selbst sei voll, man habe aber die meisten Kinder untergebracht. "Die Kinder, die vor zweieinhalb Jahren in die Betreuung gehen müssen, können auch Kleinkindergruppen anderer Gemeinden besuchen", erklärt er weiter. Dafür bezahlt die Gemeinde dann den Erhaltungsbeitrag von rund 180 Euro pro Kind im Monat an die jeweilige Gemeinde.

"Wir sind momentan am Evaluieren dreier Projekte zu dem Thema. Heuer wollen wir den Standort für die Kleinkindergruppe fixieren und möchten die Planung nächstes Jahr umsetzen. Geplant wäre ein Eingruppenhaus, bei dem es die Möglichkeit für eine zweite Gruppe gibt"

, so Haunold weiter. 

In Karlstetten hat man eine Übergangslösung, die für die nächsten drei Jahre gelten könnte, gefunden: Die Kleinkindergruppe wird im Jugendraum der FF Karlstetten untergebracht. | Foto: Tanja Handlfinger
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Übergangslösung gefunden

Thomas Kraushofer (ÖVP), Bürgermeister von Karlstetten, informiert:

"Wir werden im September eine fünfte Gruppe aufmachen. Aber baulich wäre sich das nicht ausgegangen, daher ist diese Gruppe anfangs im Jugendraum der Freiwilligen Feuerwehr untergebracht."

Dies wäre für drei Jahre eine gute Übergangslösung und so könne man die Zweijährigen gut betreuen. Es gibt schon Pläne, wie der Kindergarten ausgebaut werden könnte. "Alles, was im Voranschlag untergebracht ist, ist stemmbar. Und der Umbau ist im Voranschlag enthalten." Die Herausforderung sieht auch er in der Personalsuche. "Wir werden bald die Stelle für Betreuerinnen ausschrieben." Kraushofer betont die Wichtigkeit der Offensive:

"Es ist wichtig und zeitgemäß, dass man dieses Angebot hat, weil Kinder die Zukunft sind. Man hat zwar keinen gesetzlichen Anspruch auf den Platz, aber es wäre kontraproduktiv als Gemeinde, dieses Angebot nicht anzubieten."

So sieht's in der Stadt St. Pölten aus

Die Stadt hat alle erforderlichen Maßnahmen, von der Bedarfserhebung von Kindergartenplätzen bis hin zur Planung und Genehmigung im St. Pöltner Gemeinderat von 25 neuen Kindergartengruppen und fünf Gruppen Tagesbetreuung für Kinder ab dem 1. Lebensjahr durchgeführt. Die Um- und Zubauten in den städtischen Kindergärten haben bereits begonnen und wir rechnen ab Februar 2025 mit der ersten Fertigstellung der zusätzlichen Kindergartengruppen (Tagesbetreuung) am Standort des. Landeskindergarten Ludwig-Stöhr-Straße 7.

"Hinsichtlich der neuen gesetzlichen Grundlagen laufen die intensiven Vorbereitungen für das Kindergartenjahr 2024/25 (ab 02.09.2024)", heißt es aus dem Rathaus.

Die Kindergarteneinschreibung für das Kindergartenjahr 2024/25 sei noch nicht abgeschlossen. Es wurden insgesamt 547 Kinder zum Kindergartenbesuch angemeldet, davon sind ca. 73 Prozent unter drei Jahre alt. Gesamt werden 1.678 Plätze in den 26 St. Pöltner NÖ. Landeskindergärten vergeben.

Große Herausforderung

Die gesetzlichen Änderungen im NÖ. Kindergartengesetz 2006 i. d. g. F. stellen in Hinblick auf die Anpassung aller städtischen Kindergartengruppen (Gruppenhöchstzahlen, zusätzliches Personal) vor große Herausforderungen. Durch die Verminderung der Gruppenhöchstzahlen verliert die Stadt St. Pölten aktuell rund 180 Kindergartenplätze, welche sehr rasch durch Neu- und Umbauten von Kindergartengruppen ersetzt werden müssen. "Konkret werden die Regelgruppen von 25 auf 22 Kinder reduziert. Des Weiteren muss den in den Kleinkindergruppen (max. 15 Kinder ab dem 2. Lebensjahr) ab 02.09.2024 eine zweite Kinderbetreuerin eingesetzt werden. Die Stadt St. Pölten hat hier bereits im Juli 2023 alle 14 St. Pöltner Kleinkindgruppen mit einer zweiten Kinderbetreuerin ausgestattet, um bereits frühzeitig eine deutliche Verbesserung in der Gruppenbetreuung anbieten zu können."

Folgende Kindergärten werden im Zuge der Kindergartenoffensive aus- und umgebaut:

  • NÖ. Landeskindergarten Karl Pfeffer-Gasse, 4 Gruppen KG und 1 Gruppe TBE.
  • NÖ. Landeskindergarten Dr. R. Kirchschläger-Straße, 5 Gruppen KG und 1 Gruppe TBE.
  • NÖ. Landeskindergarten Trogergasse, 2 Gruppen KG und 1 Gruppe TBE.
  • NÖ. Landeskindergarten Alte Hofmühlgasse, 4 Gruppen KG.
  • NÖ. Landeskindergarten Wiesnergasse, 2 Gruppen KG.
  • NÖ. Landeskindergarten Mooshöfer-Gasse, 4 Gruppen KG und 1 Gruppe TBE.
  • NÖ. Landeskindergarten Ludwig-Stöhr-Straße, 4 Gruppen KG und 1 Gruppe TBE.

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