Online-Shopping
Unterschiedliche Preise je nach Endgerät: AK macht den Test
Online-Shopping ist während der zahlreichen Lockdowns im vergangenen Jahr zu einem liebgewonnenen Alltagsbegleiter geworden. Denn wenn man ein Päckchen erwartet, lässt sich der Lockdown viel leichter ertragen. Doch das Shoppen im World Wide Web hat auch seine Tücken, wie ein Test der Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) zeigt.
NÖ (red.) Beim Onlineshopping wird am Laptop ein anderer Preis angezeigt als beim iPhone? Das kommt immer häufiger vor. Ein aktueller Test der Arbeiterkammer zeigt bis zu 55 Prozent höhere Preise beim Online-Shoppen und Urlaubbuchen am gleichen Tag, je nachdem, ob mit Laptop, iPhone oder einem anderen Endgerät gebucht wurde.
Über den Test
Die AK hat zwischen 9. und 20. März an sechs Erhebungstagen zeitgleich 28 Preisabfragen von den Webseiten amazon.at, booking.com, swoodoo.at, fluege.de und opodo.com durchgeführt. Hotel- und Flugbuchungen wurden für Ende August abgefragt. Die 21 verschiedenen Endgeräte – Laptops, Notebooks, iPads, Apple MacBook Air, Smartphones und iPhones – waren über sechs Bundesländer (Wien, Niederösterreich, Kärnten, Salzburg, Steiermark und Tirol) verteilt. Pro Website wurden pro Tag zwischen drei und zehn Produkte oder Dienstleistungen abgefragt.
Die Ergebnisse im Detail
Shoppen oder ein Hotel im Internet buchen – immer öfter kommt es vor, dass die Preise am Computer anders sind als etwa bei einer Buchung übers Handy.
opodo.com
Bei opodo.com hatte für einen Flug nach Larnaka bei einem iPad in Kärnten einen um rund 55 Prozent höheren Preis angezeigt als bei zwölf anderen Geräten aller Art – im Vorjahr betrug die größte Differenz rund 45 Prozent.
swoodoo.at
Bei swoodoo.at war bei einem Notebook in Salzburg der Preis bei einem Flug nach Barcelona um rund 26 Prozent höher als bei einem Smartphone in Salzburg. Bei fluege.de war der angezeigte Preis bei einem Smartphone in Tirol um rund zehn Prozent teurer als bei 18 anderen Geräten. Bei amazon.at war der angezeigte Preis bei einem Smartphone in der Steiermark um rund 14 Prozent höher als bei allen anderen Geräten.
booking.com
Bei booking.com war eine geräteabhängige Preisdifferenzierung bei sechs von zehn Hotels feststellbar. So wurde bei fünf von zehn Hotels an jedem der sechs Erhebungstage bei allen Laptops, Notebooks und iPads ein um rund zehn bis elf Prozent höherer Preis angezeigt als bei allen Smartphones und iPhones, bei einem weiteren Hotel an drei Erhebungstagen.
Preise nicht nachvollziehbar
„Die verschiedenen Preise auf unterschiedlichen Geräten machen es für Konsumenten sehr schwer, Preise zu vergleichen“, sagt AK-Konsumentenschützerin Sandra Nowak. Es ist für KonsumentInnen nicht nachvollziehbar, wovon die unterschiedlichen Preise tatsächlich abhängen:
„Unser Test zeigt: In manchen Fällen kommt es bei der Buchung aufs Endgerät an, vermutlich aber auch auf das Surfverhalten im Netz“, so Nowak.
Region beeinflusst den Preis nicht
Wo man sich zum Zeitpunkt der Buchung regional befindet, scheint hingegen keine Rolle zu spielen. „Preisvergleiche für Online-Buchungen oder Online-Shopping werden zunehmend schwieriger, denn die Preisstrategien der Anbieter sind intransparent“, so die Konsumentenschützerin. Um sich vor einer Buchung oder einem Onlinekauf einen Überblick über die Preisspanne zu verschaffen, ist es ratsam, von verschiedenen Endgeräten dasselbe Produkt abzufragen. „Um zu verhindern, dass das eigene Surfverhalten den Preis in die Höhe treibt, lässt sich beim Surfen die IP-Adresse unterdrücken“, so Nowak.
Nähere Informationen dazu, wertvolle Tipps und die Erhebung im Detail finden Sie unter noe.arbeiterkammer.at/preiswirrwarr
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