Experte im Interview
Wohnkosten: "Ende der Fahnenstange erreicht"
Immobilien-Experte Peter Keller über die eingebrochene Nachfrage am Wohnungsmarkt, zu hohe Hürden bei der Kreditvergabe und einer Marktbereinigung seiner Branche.
BEZIRKSBLÄTTER: Wann ist das Ende der Fahnenstange bei den Wohnkosten erreicht?
PETER KELLER: "Das Ende der Fahnenstange ist bereits tatsächlich erreicht, die Leute können sich das Wohnen nicht mehr leisten, die Nachfrage am Immobilienmarkt ist komplett eingebrochen."
Das heißt, die Preise für Häuser werden bald fallen?
"Ja, die Preise werden wie im Flug sinken. Vor allem aber auch deshalb, weil es abzusehen ist, dass die Hausveräußerungen zunehmen werden, weil die Erhaltungskosten nicht mehr tragbar sind."
Sie verspüren also Existenzängste bei den Leuten?
"Sehr große Existenzängste sogar. Die Mieten, Kreditraten, die Inflation, das tägliche Leben – bei vielen geht sich das nicht mehr aus."
An welchen Stellschrauben müsste man Ihrer Meinung nach drehen, um die Kehrtwende einzuläuten?
"Ich sehe den Haupthebel darin, dass die Vorgaben der Finanzmarktaufsicht (FMA) bei den Kreditvergaben überarbeitet werden müssen. Ich schlage vor, diese Auflagen den Banken zu überlassen. Weiters möchte ich allen Betroffenen ihre Eigenverantwortung wieder in Erinnerung rufen und die Politik auffordern, gezielter zu fördern, sodass etwa Leerstände günstig belegt werden können."
Seit der Einführung des Bestellerprinzips wird von einem Maklersterben gesprochen. Sehen Sie das auch?
"Ich sehe lediglich eine natürliche Marktbereinigung."
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