Bildung und HighTech
Digitalisierung in Schulen - Massnahmen und Kosten

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Schulen stehen heutzutage vor vielen Herausforderungen, Digitalisierung ist eine davon. Offline Prozesse etwa die Verwendung von Papier als Medium können durch Hard- und Software abgelöst werden. Unterrichtsmaterial kann und wird immer mehr durch virtuelle Versionen auf Notebooks und Tablets ersetzt. Die Vor- und Nachteile der Digitalisierung sind Gegenstand von Diskussionen, etwa in Dänemark und Deutschland. Positiven Einfluß auf die Lesefähigkeit der Kinder hat sie offenbar nicht. Das ist aber ein anderes Thema.
In diesem Beitrag geht es um Kosten, schulischem Budget und verantwortungsvollem Umgang damit. Besonders wichtig ist das Aufzeigen von unterschiedlichen Möglichkeiten. Darüber habe ich einen Beitrag geschrieben. Die Fixierung auf das Übliche, das Bekannte ist nicht der beste Weg und immer der teuerste.
Neue Formen des Unterrichts
Neue Technologien, Computer, Internet und Software, sind aus dem Unterricht nicht mehr wegzudenken. Inhalte werden von den Lehreren anders präsentiert. Es wird kein Buch aufgeschlagen, es wird im Web geblättert. Aufgaben werden heutzutage anders gelöst, etwa durch Internet Recherchen. Texte und Bilder können mit KI Hilfe erstellt werden. Schulen müssen die neuen technischen Möglichkeiten im Unterricht verwenden, um Kindern verantwortungsvollen Umgang mit Computern und Software zu vermitteln.
Die Verwendung von Applikationen zur Lösung von Aufgaben und Umsetzung von Projekten sind wesentlicher Bestandteil des Unterrichts und ergänzen das klassische Angebot. Besonderes Thema sind Soziale Medien und die teils erschreckende Verwendung.
Kinder sind den Umgang mit Smartphones gewohnt, kommunizieren überwiegend über Social Media Apps. Das hat die Art des Umgangs, die Kommunikation stark verändert, nicht zum Guten. Das Benehmen der Menschen hat sich generell deutlich zum Schlechteren entwickelt. Kinder verwenden Handys sehr einseitig. Schule sollte die Breite der Möglichkeiten aufzeigen.
Generell braucht es ein Gesamtkonzept, in dem die Digitalisierung ein integraler Bestandteil der pädagogischen Aktivitäten ist. Aktuell hat es eher den Anschein, dass Digitalisierung einfach aufgepropft wird. Geräte kaufen, irgendwas mit dem Internet machen.
Die umfangreichen Änderungen müssen gesamtgesellschaftlich betrachtet werden. Es gilt die Frage zu stellen: Was wird das in Zukunft kosten? Werden die eigentlichen Lernziele mit diesen Investitionen überhaupt erreicht?
Übliche Maßnahmen
Ankauf und die Verwendung von Hard- und Software sind immer der erste Schritt: Server, Netzwerk und WLAN, Drucker, Präsentationsdisplays, Notebooks und Tablets. Nur welche Hard- und Software sollte gekauft werden? Die Entscheidungsprozesse und die Kriterien sind hier die Üblichen. Fast immer wird verbreitete Software von den großen Herstellern angekauft, die jeder seit vielen Jahren kennt. Das schulische Budget jedoch muss für die Digitalisierung und alles andere reichen. Die Entscheidung sollte also nachhaltig sein und erkennbare Vorteile in mehrfacher Hinsicht bieten.
Zusätzlich werden Lern Apps angekauft und spezielle Lern Platformen genutzt, das meiste davon ist Cloud basiert. Von einfachen Lernspielen bis zu virtuellen Umgebungen für Experimente ist alles dabei.
Neue Technologien wie 3D Drucker, Roboter, KI, Low Code, Automatisierungssoftware, Grafik Tools und Übersetzungsprogramme sind interessante Möglichkeiten. Die Verwendung von KI ist zudem ethisch eine Herausforderung.
Bei der Auswahl der technischen Einrichtung ist Sorgfalt oberstes Gebot, die Auswahl sollte gemeinsam mit einem versierten Kenner der Technikszene erfolgen. Lobbyisten sind nicht die besten Ratgeber. Dazu gibt es viele Einschränkungen und Vorgaben bei der Auswahl von Hard- und Software im öff. Sektor, lässt wenig Spielraum für Flexibilität.
Kosten
Für den Unterricht wird heutzutage Hard- und Software, eine komplette Infrastruktur benötigt. Eltern werden angehalten Notebooks mit spezieller Ausstattung für die Kinder zu besorgen. Manche Eltern können sich das nur schwer oder gar nicht leisten. Ich weiß von einer Mutter, die an ihrem Arbeitsplatz gefragt hat, ob jemand ein älteres Notebook gratis abgeben könnte, weil sie dafür kein Geld hat. Es wird also darauf nicht Rücksicht genommen.
Die Schulen stellen je nach Budget die Infrastruktur zur Verfügung. Nicht immer werden günstige Angebote für Hardware und Software genutzt, da auch andere Kriterien als die Kosten eine wichtige Rolle spielen. Damit entstehen in Summe oft erhebliche Kosten.
Softwarelizenzen + Wartung sind oft teuer. Fast immer wird verbreitete Software von den großen Herstellern angekauft, die jeder seit vielen Jahren kennt ... und hohe Lizenzkosten verursacht, auch wenn es wie bei Großaufträgen üblich Rabatt gibt. Schulen haben jedoch ein begrenztes Budget. Dieses Budget muss für die Digitalisierung und alles andere reichen.
Auswege und Alternativen
Den teils hohen Kosten für die Digitalisierung kann man mit kostenloser Open Source Software begegnen. Der Umstieg bringt aber einige Hürden mit sich. Über alternative Technologien im Schulwesen habe ich einen Beitrag geschrieben. Für manche ist ein Umstieg gar nicht vorstellbar, aus Gewohnheit und weil der bisherige Weg viele Vorteile bietet, auch monetäre.
Open Source und Free Software stellen eine interessante Möglichkeit mit vielen Vorteilen dar. Schulen könnten alternative Software Systeme im Unterricht verwenden, um Kosten zu sparen. Schüler bekommen dabei die Möglichkeit auszuwählen, Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Software Tools in Betracht zu ziehen. Zahlreiche Open Source Lösungen stehen für genau diese Zwecke zur Verfügung.
Das kostenlose Betriebssystem Linux kann auf Notebooks und für Server verwendet werden. Im Vergleich zu anderen Server Systemen sind Linux Systeme leicht zu warten. Rechtevergabe ist auch in großen Organisationen durch entsprechende Tools möglich. Zahllose ebenfalls kostenlose Software kann verwendet werden. Für jede bekannte Windows Software gibt es zahlreiche Alternativen, die meist auch besser sind. Manche Linux Distributionen haben eine Windows ähnliche Oberfläche und Bedienung, was den Umstieg enorm erleichtert.
Open Source ist der Weg zur sanften Digitalisierung - kleines Budget, Sicherheit, Stabilität, unendliche Möglichkeiten für kreative Ideen, große Wirkung.
Die Kostenersparnisse sind beim Einsatz von Open Source Software enorm. Die Gefahren und der Ärger durch Hackerangriff und Viren fällt einfach weg. Dazu verschwindet auch die Abhängigkeit von den großen Software Herstellern. Dem oft kaum hilfreichen und dennoch teuren Support steht eine hilfreiche Community aus Anwendern und Entwicklern gegenüber.
Ein Schulprojekt im Landkreis Harz, Deutschland zeigt auf, dass es möglich ist und nur Vorteile hat. Verwendet wird Puavo, ein speziell für den Bildungsbereich optimiertes Linux.
Nachhaltigkeit
Eltern können hierbei Einfluß nehmen und Schulen zu nachhaltigen Entscheidungen ermuntern. Das Beschäftigung mit Open Source Software ist eine Bereicherung für jedes Kind und ist im besten Sinne demokratisch. Die Software ist frei verfügbar, der Code ist offen zugänglich und kann von jedem weiter entwickelt werden. Es gibt keine Geheimnisse, keine versteckten, unerwünschten Funktionen, keine versteckten Kosten. Für Eltern ist Open Source Software, im Speziellen Linux, von besonderem Interesse: Die Kinder sind an einem Linux Rechner besser geschützt.
Weiterführende Informationen:




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