Lockdown NÖ
Kirnbauer: "Handel als Sündenbock für hohe Infektionen"

Die Verlängerung des Lockdowns in NÖ und Wien ist für viele Betriebe existenzbedrohend. | Foto: unsplash
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Der Lockdown wurde am 12. April um weitere zwei Wochen bis 2. Mai verlängert, was für den Handel weitere 14 Tage geschlossene Türen bedeutet. Dies führt zu großer Unzufriedenheit unter Unternehmern. NÖ Handelsobmann Franz Kirnbauer und Landesgremialobfrau Nina Stift kritisieren die Verlängerung scharf. 

NÖ (red. ) Betriebe sind nachweislich nicht die Orte, an denen sich das Virus verbreitet. Deshalb ist die Verlängerung des Lockdowns unverhältnismäßig und nicht gerechtfertigt. „Der Fachhandel muss umgehend aufsperren. Vor allem der Modehandel steht mit dem Rücken zur Wand“, betont Landesgremialobfrau Nina Stift.

„Für die Tatsache, dass sich viele Menschen im Land nicht mehr an die vorgeschriebenen Maßnahmen halten, kann und darf der NÖ Handel nicht zum Sündenbock gemacht werden. Wie Studien zeigen und Politiker bestätigen, sind unsere Fachgeschäfte nicht die Orte, an denen sich das Virus verbreitet“, betont Franz Kirnbauer, Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer NÖ und ergänzt: „Besonders hart trifft die Lockdown-Verlängerung den Modehandel und saisonale Branchen. Jene Betriebe, die von Corona ohnehin schon besonders hart getroffen wurden.“

Modehandel besonders hart getroffen

Der Modehandel, der im Vorjahr bereits 24 Prozent Umsatzeinbußen hinnehmen musste, bleibt auf der Frühjahrsmode sitzen.

„Unsere Händler haben die Lager voller Ware, die sie nun wieder nicht den Kunden in den Geschäften präsentieren dürfen“, erklärt Nina Stift, Landesgremialobfrau des Handels mit Mode und Freizeitartikeln.

„Viele Unternehmen sind hier wirtschaftlich am Ende. Es geht um Existenzen“, skizziert Stift die dramatische Situation.

Der NÖ Fachhandel wird im Stich gelassen

Deshalb versteht der Obmann das „Vorpreschen“ Niederösterreichs nicht, den Lockdown vorzeitig zu verlängern, obwohl das Burgenland etwa vorerst abgewartet hat und den Lockdown nun mit Montag beenden wird.

„In NÖ werden die Händler im Stich gelassen. Obwohl es in den Fachgeschäften nachweislich keine Cluster gibt“, gibt Kirnbauer zu Bedenken. Die Verlängerung des Lockdowns bedeute für die NÖ Fachhändler ein „Abwandern der Kaufkraft in andere Bundesländer und zum ausländischen Onlinehandel“, betont Kirnbauer

und ergänzt: „Besonders bitter ist für die Fachhändler auch, dass sie weiter untätig dabei zuschauen müssen, dass Betriebe aus Lebensmittel- und Drogeriehandel ihre Sortimente verkaufen und die Politik nicht bereit ist, hier eine gerechte Regelung zu schaffen.“

Hilfen ausweiten & Unterstützungen für saisonale Branchen

Neben einem raschen Aufsperren fordert der NÖ Handel auch eine Ausweitung der Hilfen. Der Ausfallsbonus sei grundsätzlich eine gute Maßnahme – durch die Deckelung aber bei Weitem nicht ausreichend. „Hier muss dringend nachgeschärft werden.“ Darüber hinaus braucht es für besonders betroffene Brachen spezielle Unterstützungen. „Es geht um Existenzen und Arbeitsplätze!“

Modehandel: Viele bangen ums wirtschaftliche Überleben

„Corona hat dem heimischen Modehandel den Boden unter den Füßen weggezogen. Unsere Betriebe stehen wirklich mit dem Rücken zur Wand“, erklärt Stift und appelliert einmal mehr: „Nutzen Sie die Möglichkeit zu Click&Collect, oder verschieben Sie Ihre Einkäufe auf die Zeit nach dem Lockdown. Denn es sind diese kleinen Geschäfte, welche die Vielfalt in den Ortskernen beleben, Ertragssteuern in Österreich zahlen und so Arbeitsplätze und Wohlstand sichern.“

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