VCÖ
So hoch ist der reale Spritverbrauch von NÖ Diesel-Pkw tatsächlich
Der reale Spritverbrauch der Diesel-Pkw ist weiter hoch. Laut Statistik Austria sind die Werte sogar nur knapp unter jenen aus dem Jahr 2000.
NÖ. Die Diesel-Pkw der niederösterreichischen Haushalte hatten im Jahr 2022 einen durchschnittlichen Verbrauch von 6,6 Liter pro 100 km. Damit ist der Verbrauch nur um 0,2 Liter pro 100 Kilometer niedriger als im Jahr 2000, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam.
Zwei Schritte vor, ein Schritt zurück
Immer größere und schwere Pkw machen Fortschritte bei den Motoren wieder zunichte, der hohe Verbrauch belastet Geldbörse und Umwelt. Deshalb braucht es verstärkte Maßnahmen, die den Spritverbrauch reduzieren, betont der VCÖ.
"Bereits Anfang der 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde von den Herstellern das 3 Liter Auto versprochen. Heute, rund 30 Jahre später, ist der reale Spritverbrauch der Pkw auf den Straßen noch immer doppelt so hoch. Das kommt sowohl den Haushalten als auch der Umwelt teuer",
stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer fest. 6,6 Liter pro 100 Kilometer war im Vorjahr der Durchschnittsverbrauch der rund 486.000 Diesel-Pkw von Niederösterreichs Haushalten, weist der VCÖ auf Daten der Statistik Austria hin. Der Verbrauch ist lediglich um 0,2 Liter niedriger als im Jahr 2000. Die technischen Fortschritte bei den Motoren wurden durch eine Modellpolitik, die auf schwerere, größere und übermotorisierte Fahrzeuge setzte wieder zunichte gemacht.
Diese Vorteile bringt das Spritsparen
Welche Entlastung eine Reduktion des Spritverbrauchs für Haushalte und Umwelt bringt, zeigt eine Berechnung des VCÖ. Zuletzt flossen pro Jahr im Schnitt 857 Liter Sprit in die Tanks der Diesel-Pkw der niederösterreichischen Haushalte. Sinkt der Durchschnittsverbrauch von 6,6 auf 5 Liter pro 100 Kilometer, sinkt der jährliche Spritverbrauch um rund 165 Liter, was eine Ersparnis bei den Spritkosten von rund 280 Euro bedeutet. Und: Rund 420 Kilogramm CO2 werden vermieden, macht der VCÖ aufmerksam.
Der VCÖ sieht zum einen die Hersteller gefordert, sparsame Modelle auf den Markt zu bringen.
"Statt noch größere und breitere SUV braucht es schlanke und sparsame Fahrzeuge. Denn mit dem Gewicht nimmt der Energiebedarf zu. Das gilt natürlich auch für die Elektroautos",
betont VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Auf EU-Ebene kann mit Vorgaben für die Hersteller ein geringerer realer Verbrauch der Fahrzeuge erreicht werden.
Eine Maßnahme spart besonders viel Sprit
Da es immer wieder starke Abweichungen zwischen den Herstellerangaben und dem tatsächlichen Spritverbrauch gibt, ist zu empfehlen, vor dem Autokauf bei der Testfahrt auch den tatsächlichen Spritverbrauch zu kontrollieren. Last but not least, kann der Verbrauch durch das eigene Fahr- und Mobilitätsverhalten reduziert werden. Der VCÖ empfiehlt daher besonders das Motto gleiten statt rasen zu beherzigen, denn mit dem Tempo nimmt der Verbrauch stark zu. Wer beispielsweise auf der Autobahn mit Tempo 100 statt 130 fährt, reduziert den Verbrauch im Schnitt um 23 Prozent.
Tempo 100? Moment, da war doch was:
Weitere heiße Tipps fürs Spritsparen
- Rasch in den nächsthöheren Gang schalten
- vorausschauend fahren, das ermöglicht, den Fuß frühzeitig vom Gaspedal zu nehmen
- Dachboxen möglichst vermeiden.
- Besonders hoch ist der Verbrauch pro Kilometer bei Kurzstrecken.
"Jede 10. Autofahrt ist in Gehdistanz, rund vier von zehn Autofahrten sind kürzer als fünf Kilometer. Wer möglichst oft kürzere Strecken bewegungsaktiv zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegt, spart Geld, verbrennt Kalorien statt Erdöl und stärkt damit die eigene Gesundheit und Fitness",
rät VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.
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