Drogenabhängiger dealte für Eigenkonsum
Am Landesgericht St. Pölten stand ein Dealer vor Gericht, der Drogen verkaufte, um seine eigene Sucht zu finanzieren.
ST. PÖLTEN (ip). Mit dem Verkauf von Drogen zwischen 2016 und März 2018 finanzierte sich ein 19-jähriger St. Pöltner hauptsächlich seinen eigenen Konsum. Auf die erste Frage in U-Haft „ Arbeiten oder Tabletten?“ folgte ein kalter Entzug, da der Bursche sich fürs Arbeiten entschied.
In Untersuchungshaft gelangte der Dealer, nachdem eine seiner Abnehmerinnen von Kilos an Speed sprach, die sie von dem St. Pöltner bezogen habe. Selbst auf ihren Prozess in U-Haft wartend, reduzierte sie als Zeugin am Landesgericht St. Pölten die ursprünglich angegebene Menge auf etwa ein Zehntel, wobei sie behauptete, die Ermittlungsbeamten seien für die falschen Angaben verantwortlich.
Drogen verkauft
„Da werden Sie noch große Schwierigkeiten bekommen, mehr als Sie ohnehin schon haben“, meinte Richter Markus Grünberger und ergänzte auf den 19-jährigen Angeklagten verweisend: „Er ist nur wegen Ihrer Aussage in Haft.“
Zu den Mengenangaben von Staatsanwältin Julia Berger befragt, gab der Beschuldigte zu, hauptsächlich Speed, aber auch Cannabis, LSD-Trips, Ecstasy und neue psychoaktive Substanzen an Personen verkauft zu haben. Teilweise auch in einer Menge, die für den Weiterverkauf angeschafft wurde. Obwohl ihm der Richter als strafmildernd nahelegte, Namen bekanntzugeben, um Hintermänner ausforschen zu können, erklärte der Bursche: „Ich möchte keine Namen nennen.“ Er habe mittlerweile seinen Wohnort gewechselt und wolle von den Drogen und seinem bisherigen Freundeskreis weg.
Dieses Vorhaben versuchte Grünberger mit seinem Urteil zu unterstützen, indem er von 15 Monaten Freiheitsstrafe zehn bedingt aussprach und mit der Weisung für eine entsprechende Therapie ergänzte (nicht rechtskräftig).
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