Lieber regional statt egal
St. Pölten bietet seinen Einwohnern viele Möglichkeiten der Nahversorgung an. Diese werden auch genutzt.
ST. PÖLTEN (nf). "Rotkraut aus dem Packerl kommt bei mir nicht auf den Tisch", verrät St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler, der sich privat gerne selbst in der Küche austobt. Dabei setzt St. Pöltens Stadtchef auf lokale Bio-Produkte aus der Region. "Die Nahrungsmittelproduktion wird immer globaler und damit für die Verbraucher immer unübersichtlicher. Daher ist der Wunsch der Konsumenten nach regionalen, saisonalen und biologischen Produkten verständlich. In kleinen Hofläden, aber auch auf den St. Pöltner Märkten mit ihrem großen Angebot an regionalen Lebensmitteln weiß man, woher das Produkt kommt und wie es produziert wurde. Hier vermittelt man für die Lebensmittel jene Wertschätzung, die anderswo oft schon verloren gegangen ist", erklärt Stadler, der mit seinem Einkaufsverhalten längst nicht mehr die Ausnahme darstellt, sondern vielmehr mit dem Trend geht.
Trend zur Regionalität
Regionale Lebensmittel sind stark im Kommen. Ein Trend, den auch Bio-Obstbauer Matthias Weichhart frühzeitig erkannte. Im Jahr 2004 begann er damit, die Schweinezucht des Familienbetriebs in Ober-Zwischenbrunn peu à peu in einen Bio-Obst-Betrieb umzustrukturieren. Mit Erfolg, wie sich rasch herausstellte: "Es war schon zu erkennen, dass der Markt für Bio-Obst da ist. Natürlich hat es aber ein wenig Anlaufzeit gebraucht, um die Produkte direkt zu vermarkten und auch über die unmittelbaren Ortsgrenzen hinaus bekannter zu machen", schildert Weichhart.
Selbst ist der Kunde
Hilfreich war es dabei sicherlich auch, dass Weichhart in sein Vermarktungskonzept auch einige innovative Ideen miteinfließen ließ. Beispielhaft dafür stehen die zwei Selbstbedienungsstände, die Weichhart bis dato in St. Pölten platzierte. Dabei können die Kunden ihre Produkte aus den kleinen Standeln, auch am Straßenrand, ganz einfach entnehmen. "Das benötigte kaum Anlaufzeit, funktioniert und ist sehr beliebt. Als kleiner Betrieb, der viel mehr auf Qualität als auf Quantität der Produkte setzt, musst du dich zwangsläufig ein wenig abheben, immer ein bisschen was anders machen", fasst der Bio-Bauer zusammen.
Lokaler Bestellservice
Einen ähnlich innovativen Ansatz verfolgen auch Maria Teichmann und Lena Weiderbauer mit ihrer Geschäftsidee. Als "Greißlerei 2.0" hat sich diese Idee nunmehr seit sieben Jahren in St. Pölten erfolgreich etabliert. Das Konzept dabei ein denkbar simples: "Bis jeden Dienstag, 9:30 Uhr, können unsere Kunden Bestellungen für regionale Produkte abgeben, am jeweiligen Freitag darauf können sie diese dann bei uns abholen", erklärte Greißlerin Maria Teichmann.
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