Obstbauern zittern um ihre Ernte
Bio-Obstbauer Matthias Weichhart aus Oberzwischenbrunn bei St. Pölten im Kampf gegen den Frost.
OBERZWISCHENBRUNN (mh). "Die Natur zeigt uns heuer, wer am längeren Ast sitzt und da ist man einfach machtlos", sagte Matthias Weichhart, Inhaber eines biologischen Obstbaubetriebes in Oberzwischenbrunn, etwa zwei Kilometer östlich von St. Pölten, schon am vergangenen Mittwoch nach den massiven Schneefällen.
Bodenfrost am Montag
Tagelang ließ ihn der drohende Frost um seine heurige Apfelernte zittern. In der Nacht auf Montag kam schließlich tatsächlich der befürchtete Bodenfrost. Ob das "Räuchern", mit dem Weichhart um drei Uhr morgens begann, die Frostschäden noch verhindern konnte, wird sich erst zeigen. Die Chronologie des Schreckens: Nach den massiven Schneefällen der vergangenen Woche war der Lehrer an einer landwirtschaftlichen Fachschule bereits besorgt: "Das Hauptproblem ist nicht der Schnee, sondern, dass wir keinen Bienenflug haben", sagte der Obstbauer am Mittwoch. "Die Bienen fliegen einfach nicht bei diesen Temperaturen und auch wenn die Blüte jetzt nicht zerstört wird, gibt es ein massives Problem mit der Befruchtung."
Blaue Augen befürchtet
Zwei Tage später wurde die Region um St. Pölten in der Nacht auf Freitag um Haaresbreite von einer drohenden Frostnacht verschont. "Die tiefste Temperatur war plus 0,27 Grad", war Weichhart erleichtert. Doch in der Nacht auf Montag schlug die Natur gnadenlos zu. "Zwischen fünf und halb sechs Uhr morgens zeigte das Präzisionsthermometer im Obstgarten minus drei Grad an." Weichhart setzte die in den Obstgärten bereits vorbereiteten Hackschnitzel in Brand und versuchte mit dem "Räuchern" die Ernte zu retten. "Wir befürchten allerdings blaue Augen – in welchem Ausmaß, kann ich noch nicht sagen", so der Bio-Obstbauer aus Oberzwischenbrunn.
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