Stadtwald: "Eschen fallen um wie Zündhölzer"

Michael Weinmeier sägt zuerst eine Fallkerbe in den Stamm.
31Bilder
  • Michael Weinmeier sägt zuerst eine Fallkerbe in den Stamm.
  • hochgeladen von Bettina Talkner

ST. PÖLTEN (bt). "Baum fällt!", ruft Oskar Brunnlechner, als die 30-Meter-Esche langsam der Säge und den Hieben von Michael Weinmeier nachgibt. Der Baum neigt sich und landet schließlich lautstark auf dem Waldboden. Lukas Nemec hat das Szenario aus der Ferne beobachtet, um sicherzustellen, dass keine Spaziergänger oder Jogger in die Gefahrenzone laufen. Denn obwohl eine Warntafel das "Forstliche Sperrgebiet" ausweist, bleiben viele Frischluftgenießer ihrer Route treu. Zum Leidwesen der Arbeiter, und möglicherweise auch der eigenen Gesundheit.
Unter Aufsicht von Robert Wotapek, dem Leiter der Stadtgärtnerei, durften die Bezirksblätter die Schlägerungsarbeiten im Stadtwald begleiten und alles über den Grund erfahren.

Waldstruktur wird erhalten

Eschentriebsterben nennt sich die Baumkrankheit, die die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei seit 2016 nach wie vor auf Trab hält. (Siehe "Zur Sache" unten) "Leider können gesund aussehende Eschen einfach umfallen, weil im Wurzelbereich keine Stabilität mehr gegeben ist", erklärt Robert Wotapek das Dilemma. Doch kurzen Prozess zu machen und einfach alle Eschen präventiv umzuschneiden, lehnt er kategorisch ab. Auch wenn das mehr Aufwand bedeutet. "Ich will die Struktur des bestehenden Waldes erhalten", begründet er, warum nicht der Harvester, auf Deutsch Holzvoll-ernter, sondern externe Experten in den Stadtwald kommen. Diese markieren kranke Bäume, die den Waldbesuchern zur Gefahr werden. Und nur diese Eschen mit pinkem Kreuz fällen die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei aktuell. Alle anderen dürfen stehen bleiben, zumindest bis zur nächsten Kontrolle. "Wir machen das waldschonender", so Wotapek, der auf den Einsatz von Zugpferden verweist.

Mischkultur ist Zukunft

Das Eschentriebsterben zwingt zum Handeln, was Robert Wotapek allerdings auch als Chance ansieht. "Der Stadtwald wurde zu früheren Zeiten zu dicht bepflanzt, um ein schnelles Aufwachsen zu garantieren. Jetzt kriegt er wieder Luft und es kommen heimische Gehölzer wie der normale Ahornbaum, Wildkirsche, Eiche und Lärche durch. Wir haben von alleine sehr viel Jungaufwuchs drinnen, das ist eine Naturverjüngung."
Außerdem greift Wotapeks Team der Natur noch unter die Arme. Die Schlägerungsarbeiten sind in Kürze abgeschlossen, dann beginnt die Aufforstung. "Wir werden ein paar Hundert Stück nachsetzen", so die Männer, die zusätzlich noch die Tanne nennen. "Eine Mischkultur, damit der Wald gesund bleibt", erklären sie.

Zur Sache

Das großflächige Eschensterben wird durch den aus Asien eingeschleppten Pilz "Falsches weißes Stengelbecherchen" (Hymenoscyphus pseudoalbidus) verursacht. Der Pilz führt rasch zum Absterben in den Wurzelbereichen, von Trieben, Zweigen und Ästen, einschließlich des akuten Verlustes der Standsicherheit durch holzzerstörende Pilze, bis schließlich die gesamte Esche abstirbt oder umstürzt.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.